Soviel zu der Erfolgsgeschichte und den "schwarzen Zahlen"



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Hahn: Vor Steuern kleines Plus


Betriebsergebnis von 446 502 Euro - Umsatz steigt um 18 Prozent - Für 2009 wird der erste Jahresüberschuss angepeilt

Über die Landesgrenzen hinaus wird der Flughafen Frankfurt-Hahn als höchst erfolgreiches Konversionsprojekt gelobt. Gegner und Kritiker prangern den ehemaligen Militärflugplatz dagegen als Subventionsobjekt an, das Millionen Euro an Steuergeldern verschlingt. Jetzt hat die Flughafen GmbH einen neuen Meilenstein in seiner Unternehmensentwicklung gesetzt.

FLUGHAFEN HAHN, Geschäftsführer Stefano Wulf hat es beim Neujahrsempfang in Simmern angekündigt, jetzt ist es amtlich: Die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH hat 2006 erstmals ein Geschäftsjahr mit einem operativen Gewinn abgeschlossen. Das Betriebsergebnis lag um 446 502 Euro über der "schwarzen Null" und konnte das Vorjahresergebnis um rund 2,9 Millionen Euro verbessern. Nach Steuern, Zinsen und Abschreibungen schlägt allerdings ein Minus von 15,75 Millionen Euro zu Buche - 190 000 Euro weniger als im Jahr zuvor. Der Umsatz stieg gegenüber 2005 um 6,6 Millionen und damit 18 Prozent auf 43,5 Millionen Euro.

"Innerhalb von nur neun Jahren haben wir es geschafft, das Unternehmen in die Gewinnzone zu führen", freute sich Jörg Schumacher, Sprecher der Geschäftsführung. "Möglich war dieser Erfolg nur durch effiziente Betriebsprozesse und zielbewusste Kostenminimierung. Die Umsatzerlöse haben sich in den letzten vier Jahren verdreifacht. Wir gehen davon aus, dass wir im Jahr 2009 ein positives Jahresergebnis, das heißt einen Überschuss, erwirtschaften werden. "

Die höchsten Einnahmen waren natürlich im Bereich Luftfahrt zu verzeichnen: Mit über 23,1 Millionen Euro haben sie einen Anteil von über 53 Prozent an den Gesamterlösen betragen.

"Einer der größten Wachstumsfaktoren des Flughafens ist der Non-Aviation-Bereich - also Vermietung, Verpachtung und Parken. Hier sind die Einnahmen mit 20,3 Millionen Euro um fast 25 Prozent gestiegen und machen 46,8 Prozent der Gesamterlöse aus. 2005 waren es noch 44,2 Prozent", berichtete Stefano Wulf, kaufmännischer Geschäftsführer der Flughafen GmbH.

Für das Jahr 2007 ist auf dem Hahn weiteres Wachstum geplant. Nach rund 3,7 Millionen Passagieren im letzten Jahr erwartet die Flughafen-Gesellschaft für 2007 rund 4,3 Millionen Fluggäste. Die Fracht soll von 123 000 auf 133 000 Tonnen zunehmen.

Auf dem Hahn sind etwa 2900 Mitarbeiter in 112 Unternehmen beschäftigt, davon rund 340 bei der Flughafengesellschaft selbst.

Größter Anbieter im Passagier-Linienverkehr ist der irische Billigflieger Ryanair. Im Frachtverkehr verspricht sich die Flughafen GmbH durch die in diesem Frühjahr vorgesehene Inbetriebnahme der Startbahnverlängerung weiteren Auftrieb. 3,4 der insgesamt 3,7 Millionen Passagiere flogen im letzten Jahr mit Ryanair-Maschinen vom Flughafen Hahn ab oder landeten dort.
Die Fluggesellschaft spricht von einer "anhaltenden Hunsrücker Erfolgsgeschichte seit 1999".

Bis 2012 wollen die Iren das Jahresergebnis auf acht Millionen Fluggäste steigern. Vor knapp fünf Jahren, am 14. Februar 2002, hatte Ryanair nach Brüssel-Charleroi den zweiten Kontinental-Hub im Hunsrück eingerichtet. Mittlerweile fliegt Ryanair vom Hahn in 40 europäische Städte, darunter zahlreiche in Italien, Spanien und Frankreich.

Neun Flugzeuge vom Typ Boeing 737/800 sind bislang fest im Hunsrück stationiert. Die für 2012 angekündigte Aufstockung auf 18 Maschinen geschieht nach und nach. Der vertraglich zwischen den Iren und der Flughafen GmbH fixierte Stationierungsplan ist aber bereits übertroffen. Im nächsten Jahr will das irische Unternehmen im Hunsrück weitere Maschinen einsetzen und neue Flugziele anbieten, (tor/pk)

(Hunsrücker Zeitung vom 26.01.2007)