Anzeige KN 13. August 2003


Tatort Flugplatz
KIEL-HOLTENAU

 

Gefährden Fluggesellschaften die Sicherheit der Fluggäste?

...indem Passagiermaschinen (z.B. ATR 42 und Saab 2000)

mit voller Auslastung von Kiel-Holtenau aus starten ?

NEIN – KEINE SORGE!

·         Alle Fluggesellschaften, die Kiel-Holtenau ausgelastet anfliegen, halten sich an die geltenden EU-Sicherheitsvorschriften (JAR-OPS 1)

·         Nach diesen seit 1998 gültigen Vorschriften können auch weiterhin Turboprop-Maschinen, wie die ATR 42 oder die Saab 2000, auf der vorhandenen Start- und Landebahn unter Standardbedingungen uneingeschränkt starten und landen

·         So am 30.04.03: Start einer Turboprop ATR 42 [46 Sitze] mit 46 Passagieren nach Frankfurt, am 20.07.03: Start eine Turboprop Saab 2000 [50 Sitze] mit 45 Touristen nach Zürich! Weitere hohe Auslastungen sind belegbar.

Glauben Sie anders lautenden Darstellungen nicht:

Þ   Meldungen über Fluggäste, die angeblich zur Reduzierung des Gesamt-abfluggewichts vor dem Start aussteigen mussten, sind bis heute nicht belegt!

Þ   Aussagen über eingeschränkte Flugzeug-Auslastungen aufgrund einer zu kurzen Startbahn sind falsch!

Þ   Die Ursache nicht ausgelasteter Flugzeuge liegt allein in einem zu geringen Nachfragepotential - insbesondere der Kieler Wirtschaft – in der hiesigen Region!

Somit ist die jetzige Start- und Landebahn gut geeignet
- auch für den Bedarf der Wirtschaft!

 

Wir verlangen Fairness, Vernunft, Ehrlichkeit

und den korrekten Umgang mit Steuergeldern!

 

Bürgervereinigung gegen die

Startbahnverlängerung

Kiel-Holtenau E.V.

 

Weitere Informationen unter: www.startbahn-kiel.de

 

Vorsitzender Frank Schmidt, Geschäftsstelle Immelmannstrasse 31, 24159 Kiel


Weitere Informationen

Neue Linien - neue Subventionen?        Hitlisten der Auslastung


Neue Linien – neue Subventionen?

 

Kiels Flughafen ist in Bewegung gekommen. Die Passagiere bewegen sich zunehmend Richtung Hamburg-Fuhlsbüttel. Bisherige Fluggesellschaften am Platz wie die Cimber Air bewegen ihre Maschinen zu rentableren Flugzielen und stellen Linienflugverbindungen von und nach Kiel ein. Kiels Flughafengesellschaft und der Kreis der Ausbaubefürworter bewegt die Frage, wie dieser Negativtrend gestoppt werden kann.

Neue Linien und Fluggesellschaften sind nicht zum Nulltarif zu haben. Wer investiert schon gerne in ein „Fass ohne Boden“. Wieder einmal wurde der Steuerzahler bemüht. Wirtschaftsminister Rohwer überzeugte Kiels Oberbürgermeisterin Volquartz davon, dass die „vielen interessierten Fluggesellschaften“, die gewissermaßen Schlange stehen würden, um die Landeshauptstadt Kiel endlich anfliegen zu können, noch sehr viel interessierter wären, wenn Bares aus Land und Stadt in Form von „Starthilfen“ bereit gestellt würde.

Bereits Anfang des Jahres wurde diese Übung praktiziert. Nach dem Rückzug von Cimber Air aus der Linie nach Berlin-Tegel stand schon die Firma FLM in den Startlöchern, um seine Turboprop-Maschine regelmäßig von Kiel aus nach Berlin-Tempelhof zu lenken. Dafür gab es zur Belohnung für unternehmerischen Wagemut von Stadt und Land Steuergelder in Form einer Ausfallbürgschaft in ca.25.000 Euro-Höhe. Diese würde aber nur im sogenannten „worst case“, also bei Einstellung der Linie, in Anspruch genommen werden, beruhigte man damals die Kritiker dieser Maßnahme. Der ungünstige Fall trat schon wenige Wochen später ein: Linie und Geld waren weg, aber immerhin hatte man ein paar gute Schlagzeilen in der Presse produziert.

Pressewirksam war auch der Auftritt der neuen Fluggesellschaft EAE in Kiel. Für schlappe 733.000 Euro öffentliche Starthilfe sprang diese Firma in die durch den Verzicht von Cimber Air auf die Verbindung nach Köln/Bonn entstandene Bresche. Als Dank an die großzügigen Geldgeber gab der Geschäftsführer von EAE auch noch sachdienliche Hinweise zum Flughafenausbau: Die vorhandene Landebahn sei deutlich zu kurz. Bereits seine derzeit eingesetzten Turboprop-Maschinen hätten aufgrund geltender Sicherheitsstandards große Probleme, mit vollem Startgewicht Kiel zu verlassen. Daher müssten Passagiere zurück bleiben und das wäre seinem Umsatz nicht zuträglich. Wirtschaftsminister Rohwer ergänzte diese Aussage dahin gehend, dass sich alle acht für diese Linie angeblich beworbenen Fluggesellschaften in diese Richtung geäußert hätten. Warum sollten diese Firmen auch unhöflich sein, wenn feine Starthilfen aus dem Landesetat winken.

Ärgerlich wird die Tatsache dadurch, dass eine Lüge weiterhin eine Lüge bleibt, auch wenn Geschäftsführer oder Minister diese im Munde führen. Denn es liegen der Bürgervereinigung eindeutige und belastbare Beweise vor, dass Turboprop-Maschinen verschiedener Typen regelmäßig mit voller maximaler Passagierzahl von Kiel aus oder nach Kiel starten und landen. Das geschieht aber relativ selten: nicht aus Sicherheitsgründen, sondern weil die Maschinen wegen mangelnder Nachfrage aus der Wirtschaft zumeist allenfalls halb besetzt sind.

Immerhin waren die Fluggesellschaften City-Air Germany und Cimber Air dahin gehend so ehrlich, dass sie die zweite, immer wieder gerne kolportierte Lüge, alle Fluggesellschaften würden in den nächsten Jahren ihre gesamte Flotte auf Düsenflugzeuge umstellen, entlarvten. Selbstverständlich würden sie weiterhin ganz auf die preisgünstigen und zudem noch umweltfreundlichen Turboprop-Maschinen setzen und erteilten der „Jetomanie“ ihrer Mitbewerber, wie sie es nannten, eine klare Absage. Leider kam City-Air Germany nicht in Kiel-Holtenau zum Zuge. Über die Gründe kann man spekulieren oder lässt es besser lieber bleiben.

Merke: Starthilfen in Form von Ausfallbürgschaften sind zwar in gewisser Weise Subventionen, erzeugen aber mitunter immerhin die gewünschten Presseresultate.

 

Dieser Text wurde verschiedenen Artikeln der „Kieler Nachrichten“ vom 07.07. und 09.07.2003 entnommen, für diesen Beitrag zusammengestellt und von der Redaktion von „Düsenfluch“ abschließend kommentiert.

 


Hitlisten der Auslastung

 

Maximale Auslastungen

Allein in den Monaten April, Mai und Juni 2003 waren Linienflüge mit den Turboprpmaschinen der Cimber Air immer wieder bis nahe an die maximale Kapazität ausgelastet. Es ist weder bekannt noch belegt, dass Fluggäste vor dem Start aussteigen mussten, weil wegen der Landebahnlänge das Abfluggewicht der Maschine zu hoch war.

 

ATR 42

Platz

Datum

Flug

Fluggäste

Sitze

1

30. April 2003

Abendmaschine nach Frankfurt

46

46

2

28. April 2003

Morgenmaschine nach Frankfurt

45

46

3

12. Juni   2003

Mittagsmaschine aus Frankfurt

45

46

4

4.   April 2003

Abendmaschine aus Frankfurt

45

46

5

5.   Mai   2003

Morgenmaschine aus München

45

46

6

4.   Mai   2003

Abendmaschine nach München

45

46

7

2.   Juni   2003

Morgenmaschine nach Frankfurt

45

46

8

17. April 2003

Abendmaschine aus München

44

46

9

4.   April 2003

Mittagmaschine aus Frankfurt

44

46

10

9.   Mai   2003

Abendmaschine nach Frankfurt

44

46

 

Über die Charterverbindungen der Swiss liegen zurzeit keine statistischen Angaben über die Auslastung vor. Sicher belegt ist, dass die mit 50 Sitzen ausgestattete Saab 2000 am 20 Juli mit 45 Reisenden und erheblichen Mengen an Gepäck bei einer Schattentemperatur von 31 ° Celsius problemlos nach Zürich starten konnte.

Entgegen anders lautenden Berichten und Meldungen konnten auch auf der Linie nach Berlin Tempelhof mit der 19 sitzigen Turboprop Maschine Metro 23 der FLM Aviation mehr als 12 Fluggäste mitfliegen.

 

Metro 23

Platz

Datum

Flug

Fluggäste

Sitze

1

5.     Juni  2003

Ankunft aus Tempelhof

18

19

2

5.    Juni   2003

Abflug nach Tempelhof

16

19

3

22.  Mai   2003

Ankunft aus Tempelhof

15

19

4

5.    Mai   2003

Abflug nach Tempelhof

14

19

5

5.    Mai   2003

Ankunft aus Tempelhof

13

19

6

16.  Juni   2003

Abflug nach Tempelhof

13

19

7

23.  Juni   2003

Abflug nach Tempelhof

13

19

8

26.  Juni   2003

Ankunft aus Tempelhof

12

19

9

2.    Juni   2003

Abflug nach Tempelhof

12

19

10

22.  Mai   2003

Abflug nach Tempelhof

11

19

 

Minimale Belegung

Nicht die Länge der Landebahn, sondern die bei vielen Flügen zu geringe Nachfrage insbesondere von der Wirtschaft führt zu einer ganzen Reihe von Ausfällen von Flügen. In den Monaten April, Mai und Juni sind von den geplanten Flügen allein 12 Flüge ausgefallen. Die Gründe für die Streichung der Flüge sind uns nicht bekannt. Eine ganze Reihe von Flügen werden mit einer sehr geringen Auslastung durchgeführt.

ATR 42 bzw. ATR 72 auf der Linie nach Berlin Tegel

Platz

Datum

Flug

Fluggäste

Sitze

1

22.  April  2003

Abendmaschine aus Berlin

1

70

2

2.    Mai    2003

Abendmaschine nach Frankfurt

4

46

3

2.    Mai    2003

Morgenmaschine nach Köln

4

46

4

2.    Mai    2003

Mittagmaschine aus Köln

4

46

5

23.  April  2003

Morgenmaschine nach Berlin

5

46

6

25.  April  2003

Morgenmaschine nach Berlin

5

46

7

21   April  2003

Abendmaschine aus Berlin

5

46

8

2.    Mai    2003

Abendmaschine aus Frankfurt

6

46

9

1.   April   2003

Mittagmaschine nach München

6

46

10

15.  April  2003

Mittagmaschine nach München

6

46

 

In diesen drei Monaten gibt es weitere 28 Flüge mit den ATR Maschinen der Cimber Air, bei denen weniger als 10 Passagiere geflogen sind.

 

Aber auch die FLM Linie nach Berlin Tempelhof war an vielen Tagen nur gering ausgelastet.

 

Metro 23

Platz

Datum

Flug

Fluggäste

Sitze

1

17.  Juni   2003

Ankunft aus Tempelhof

2

19

2

10.  Juni   2003

Ankunft aus Tempelhof

2

19

3

12.  Mai   2003

Ankunft aus Tempelhof

3

19

4

13.  Mai   2003

Ankunft aus Tempelhof

3

19

5

12.  Juni   2003

Ankunft aus Tempelhof

3

19

6

18.  Juni   2003

Abflug nach Tempelhof

3

19

7

27.  Juni   2003

Abflug nach Tempelhof

3

19

8

20.  Juni   2003

Abflug nach Tempelhof

4

19

9

26.  Mai   2003

Ankunft nach Tempelhof

4

19

10

17.  Juni   2003

Abflug nach Tempelhof

4

19

 

In den Monaten Mai und Juni gibt es weitere 16 Flüge mit der Metro 23 der FLM Aviation, bei denen weniger als 6 Passagiere geflogen sind. Für den Betrieb dieser Fluglinie wurden vom Steuerzahler Subventionen in Höhe von ca. 25.000 € gezahlt.

 

Die Ursache nicht ausgelasteter Flugzeuge liegt allein in einem zu geringen Nachfragepotential - insbesondere der Kieler Wirtschaft – in der hiesigen Region

Die Länge der bestehenden Start- und Landebahn ist nicht der begrenzende Faktor für den Flugplatz Kiel Holtenau.