Flughafenausbau Kiel-Holtenau                                       PDF-Format

Gesundheitsgefahren durch Schadstoffe
im Großraum Kiel
                     


Verstärkter Treibhauseffekt

Die weltweite Flotte düsengetriebener Verkehrsflugzeuge ist auf über 80.000 angewachsen. Sie legt täglich eine Strecke von über 60 Millionen Kilometern zurück. Das ist die Entfernung von der Erde zur Venus und zurück. Nicht eingeschlossen sind Militärmaschinen und das große Heer der Privatflugzeuge und Hubschrauber. Letztere verbrauchen sehr viel mehr Flugbenzin, bezogen auf die gleiche Entfernung. Düsenjets stoßen neben anderen Schadstoffen größere Mengen von Wasserdampf aus. Das sind insbesondere die oftmals über längere Zeit sichtbaren Kondensstreifen am Himmel. Gerade im stark frequentierten Luftraum über Kiel kann man diese oftmals zahlreich erkennen. Der Wasserdampf wird in sehr hohen Luftschichten emittiert. Wir wissen, dass die kurzwelligen Strahlen der Sonne die Wasserdampfschicht der Kondensstreifen ohne große Behinderung durchdringen und auf die Erde gelangen, während die langwellige Wärmestrahlung vom Erdboden aus zurück in Richtung Weltall die Erde nicht in dem Maße verlassen kann wie bisher, weil sie von den zirrusähnlichen Kondensstreifenwolken zur Erde zurückgeworfen wird. Der Effekt ist eine zunehmende Erwärmung der unteren Luftschicht mit allen negativen Folgen für Umwelt und Menschen.

Wissenschaftler aus Holland kamen nach Untersuchungen in einer Studie für das Transportministerium in Den Haag zu dem erschreckenden Ergebnis: Kondensstreifen können das Klima genau so stark beeinflussen wie alle anderen von Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen seit Beginn der Industrialisierung zusammen gerechnet!

Bislang unterschätzte Abgasmengen

Neben Wasserdampf – dem Hauptverursacher des oben beschriebenen, gefährlichen Treibhauseffektes – stoßen Düsenjets, die nach einem Ausbau des Holtenauer Flughafens dort überwiegend eingesetzt werden sollen, insbesondere Stickoxide in großen Mengen aus. In den Abgasfahnen dieser Flugzeuge, die in der Regel für das Auge unsichtbar bleiben, befinden sich außerdem u.a. Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoffe und Rußteilchen. Messungen der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt (DLR) haben ergeben, dass man sich in der Vergangenheit zum Teil erheblich verrechnet bzw. bei Modellrechnungen verschätzt hat. Die Gesamt-Emissionen liegen um mindestens 10-30 % höher  als bislang angenommen.

Eine Vielzahl von Luftschadstoffen

Die Verbrennungsabgase von Flugzeugen sind äußerst komplizierte Gemische giftiger Chemikalien. Moderne Maschinen sind hinsichtlich des Schadstoffausstoßes keineswegs besser als ältere. Neuere Verbrennungstechniken erzeugen zwar kleinere, weniger leicht sichtbare, krebserregende Rußpartikel, die dafür jedoch tiefer in die Lunge eindringen. Nach wie vor wird beim Start eine etwa doppelt so große Menge an gesundheitsschädlichen Verbrennungsabgasen zusammen mit ebenso giftigen nur teilweise oder gar nicht verbrannten Treibstoffresten ausgestoßen als beim Normalflug.

Auch heute noch wird in bestimmten Flugsituationen vor der Landung Treibstoff abgelassen, auch wenn dies immer wieder vehement bestritten wird. Bestimmten Flugzeugtreibstoffen werden aus technischen Gründen extrem gesundheitsschädliche Additive zugesetzt, was der Bevölkerung weitestgehend unbekannt sein dürfte. Ein besonders gefährliches Beispiel dafür ist das hochtoxische 1,2-Dibromethan im NATO-Flugbenzin „JP-8“, dessen Verwendung in Deutschland zwar verboten ist, im militärischen Bereich aber keinerlei Kontrolle unterliegt.

Die Verbrennungsabgase von Flugzeugen können deshalb nicht nur Krebs erzeugen, die Atemwege schädigen, immuntoxisch und allergisierend wirken, sondern praktisch alle Körperfunktionen nachteilig beeinflussen!

Belastungen im Flughafenumfeld

Im näheren Flughafenumfeld entstehen vor allem beim Start besonders viele Flugzeugabgase, die aus Aerosolen von unverbranntem und verbranntem Treibstoff-Additiv-Gemisch und dem Reifenabrieb der Flugzeuge bestehen. Weitere Emissionen entstehen vor Ort durch Probe- und Standläufe. Dieses ist zur Zeit in Holtenau besonders problematisch, da keine hierfür eigentlich erforderliche Wartungshalle existiert. Schließlich werden immer mehr giftige Chemikalien im Flugplatzbereich selbst eingesetzt, z.B. bei der Wartung, bei der Oberflächenreinigung, durch Enteisungschemikalien, durch Treibstoffverdampfung und -versickerung usw..

Der Ausbau des innerstädtischen Flughafens in Kiel-Holtenau ist auch aus medizinischer Sicht nicht zu verantworten! Über 300 Ärzte haben deshalb den Stopp dieser Planungen gefordert!

 

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