Flughafenausbau Kiel-Holtenau:
Informationen für Heikendorf, Laboe, Schönberg und die Probstei

Charterjets rund um die Uhr

Eine Startbahnverlängerung in Holtenau wird mindestens 160 Mio DM Steuergelder verschlingen. Realistische Einschätzungen kompetenter Fachleute gehen mittlerweile von Gesamtkosten in Höhe von 250 Mio DM aus. Ohne einen massiven Einstieg in den Charterflugverkehr mit Pauschaltouristen und Luftfracht rund um die Uhr, der sowohl bei 2700 m als auch 1800 m Startbahnlänge zu erwarten ist, wird sich das Projekt überhaupt nicht rechnen können. Der Flughafen würde weiterhin und dauerhaft subventioniert werden müssen.

Mehr Lärm und Abgase

Über 150.000 Menschen leben im Bereich der Einflugschneisen und Überflugbereiche des Flughafens. Die mit dem Ausbau verbundene deutliche Steigerung des Flugverkehrs mit Jets bedeutet wesentlich mehr Lärm und Abgase im Großraum Kiel und Umgebung.

Folgen für den Fremdenverkehr

Die Gegend um die Kieler Förde herum ist eine klassische Urlaubs- und Ferienregion. Viele Menschen zieht es jedes Jahr hierher an die Strändeund ins reizvolle Hinterland. Landschaftliche Schönheit, maritimes Flair und eine saubere Luft sind klare Wettbewerbsvorteile im touristischen Angebot. Der regionale Fremdenverkehr ist daher ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Etwa 771.000 Übernachtungen rund um die Förde jährlich bringen etwa 80 Mio. DM Bruttowertschöfung.

Frankfurter Tabelle

In der Frankfurter Tabelle wird auf der Grundlage der aktuellen Rechtsprechung der Schadensersatz im Tourismus geregelt. Fluglärm ist hier ein wesentlicher Faktor. Er führt zwangsläufig zu finanziellen Ansprüchen, wenn der Vermieter oder das Hotel den Gast nicht im Vorfeld darauf hinweist. So führt die Tabelle z.B. bei tagsüber auftretenden Lärmbelästigungen einen Minderungssatz in Höhe von 5% bis 25% auf, der sich bei nächtlichen Belästigungen auf ca. 10% bis 40% erhöht. Darüber hinaus ist sogar die Verpflichtung zur Zahlung einer angemessenen Geldentschädigung an die Gäste wahrscheinlich. Vermieter oder Hoteliers können dem nur dadurch entgehen, dass sie in Prospekten oder auf Internet-Seiten bereits den Hinweis auf möglichen auftretenden Fluglärm ausdrücklich aufnehmen. Dieser Wettbewerbsnachteil kostet den regionalen Fremdenverkehr Millionen und gefährdet dort Tausende von Arbeitsplätzen!

Ostseebäder in Gefahr

Der Einstieg des Kieler Flughafens in den massiven Pauschalreiseverkehr gefährdet die Ostseebäder an der Kieler Förde in ihrer wirtschaftlichen Existenz. Der zusätzliche Flugbetrieb wird sich überwiegend in den Sommermonaten und in den Ferienzeiten abspielen. Gedacht ist auch an Tagesflüge für Kreuzfahrtpassagiere an den Wochenenden. Die von den Planern angegebenen Zahlen sind auf das ganze Jahr bezogene Durchschnittswerte und geben deshalb die tatsächliche Belastung durch Fluglärm, Kerosin und Abgase nur unzureichend wieder. Orte wie Stein, Heikendorf, Laboe oder Schönberger Strand müssen sich unter diesen Umständen fragen, ob der Begriff Ostseebad künftig noch angemessen sein wird.

Sagen deshalb auch Sie NEIN zum wirtschaftlich und ökologisch unsinnigen Ausbau des Flughafens Kiel-Holtenau!