Flughafenausbau Kiel-Holtenau:
Angstraum Tunnel

400 Meter Tunnel

Die Start- und Landebahn des Holtenauer Flughafens soll auf 1.800 / 2.700m Länge verlängert werden. Dazu ist es erforderlich, die Bundesstraße B 503 im Bereich der Landebahn auf 400 Metern Länge in einen Tunnel zu verlegen. Eine andere Direktverbindung nach Friedrichsort, Schilksee, Altenholz und in alle anderen Gemeinden des Dänischen Wohlds wird es dann von Kiel aus nicht mehr geben.

Eigene Röhre f. Radfahrer u. Fußgänger

Eine solche Unterführung betrifft auch die Fußgänger und Radfahrer. Aus Gründen der Verkehrssicherheit wird es für diese eine eigene, relativ kleine Röhre geben müssen. Da der Tunnel zunächst unter die Holtenauer Startbahn führen wird und anschließend wieder an die Erdoberfläche zurück, wird es vom Tunnelinneren aus keinen freien Blick nach draußen geben.

Von der Außenwelt völlig abgeschnitten

In diesem von der Umwelt abgeriegelten Raum wird es Graffitischmierereien und Verschmutzungen durch Müll, Urin usw. geben. Dies wird die Angst der Menschen, die diesen Tunnel passieren müssen, verstärken. Schließlich werden Fußgänger und Radfahrer darin für mehrere Minuten völlig von der Außenwelt abgeschnitten sein!

Täglich Angst vor Kriminalität

Die Angst vor Überfällen, Bedrohungen und Vergewaltigungen wird vor allen Dingen Frauen, Kinder, Jugendliche sowie ältere Menschen betreffen! Auch eine

helle Beleuchtung in dem 400m langen Tunnel wird an dieser Situation nichts

Grundlegendes ändern können! So wird z.B. auch schon die kleine Fußgängerunter-

führung in Stift unter der B 503 hindurch von vielen Mitbürgern aus Angst vor Kriminalität nach Möglichkeit gemieden.

Keine Ausweichmöglichkeiten

Die Fußgänger und Radfahrer von und nach Kiel werden nach einer Startbahnverlänge-

rung jedoch keine andere Wahl haben, als den Flughafentunnel ohne Hilfe- und Fluchtmöglichkeit trotz großer Angst in Anspruch zu nehmen! Der Schulweg der Holtenauer Kinder zur weiterführenden Schule in Stift dürfte zu einer täglichen Qual werden!

Eine unverzeihliche städtebauliche Sünde

Einen wie in Holtenau geplanten Tunnel nennen Stadtplaner und Polizei deshalb mit Recht Angstraum. Dabei beeinträchtigt allein schon die tägliche Angst vor Kriminalität die Lebensqualität der betroffenen Menschen ganz erheblich. Eine moderne Stadtplanung hat die Verpflichtung, solche Angsträume gar nicht erst entstehen zu lassen.

Der für eine Startbahnverlängerung über die B 503 in Holtenau hinweg erforderliche Tunnel wird den gesamten Kieler Norden für Nichtautofahrer von der Innenstadt gewissermaßen "abschneiden" und den Stadtteil Holtenau von seiner Umgebung sogar völlig "abriegeln".

Ein solches Bauwerk stellt eine unverzeihliche städtebauliche Sünde dar, die unbedingt verhindert werden muß!