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Heftige Kritik: Bürger und Firmen zweifeln am neuen Hahn-Chef

Hahn/Mainz - Der neue Geschäftsführer am Flughafen Hahn, Heinz Rethage, hat alles andere als einen harmonischen Einstand. Sowohl der Verein "Bürger für Hahn", der rund 600 Bürger vertritt, als auch zahlreiche Unternehmen im Umland kritisieren die Entscheidung, den bisherigen Leiter des Landesamts für Mobilität (LBM) zum Chef auf dem Hunsrück-Flughafen zu ernennen.

Das unterstrichen sie in einem offenen Brief an Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD). Rethage war am Freitag überraschend von Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD) als neuer Mann für den Hahn präsentiert worden. Mit ihm hofft Lewentz auf eine positive Entwicklung am hoch defizitären Flughafen, der zudem von einem EU-Beihilfeverfahren bedroht ist. Die Bürger und Unternehmen hingegen zweifeln an der Personalie. "Mit Rethage kommt ein Geschäftsführer, dessen Qualitäten ganz klar im kaufmännischen Bereich liegen. Den Posten des kaufmännischen Geschäftsführers hat aber Wolfgang Pollety inne", schreibt Vereinschef Werner Heich. Mit dem personellen Wechsel ließen sich die eigentlichen Probleme auf dem Hahn nicht lösen.

Der Hahn-Verein und 72 Firmen rund um den Flughafen hatten sich jüngst in Briefen an Ministerpräsidentin Dreyer mit Nachdruck dafür ausgesprochen, das fällige Zukunftskonzept für den Flughafen Hahn mit dem bisherigen Geschäftsführer Jörg Schumacher zu entwickeln. Die Landesregierung war anderer Meinung: Schumacher soll nach deren Willen künftig eine beratende Funktion ausüben.

Minister Lewentz hatte bei der Vorstellung Rethages am Freitag mitgeteilt, dass er auch mit den kritischen Firmen über die Personalentscheidung gesprochen habe. Dort ist man verwundert. Die Annahme, "alle könnten den Schritt nachvollziehen", sei "schlicht und ergreifend falsch". Man habe dem Ministerium lediglich mitgeteilt, dass man die Entscheidung für Heinz Rethage respektiere. mr

(Rhein-Zeitung vom 01.02.2013)