Qatar Airways verlässt den Hahn - Flughafen-Kenner befürchten Kettenreaktion

Von Markus Lachmann

Eigentlich hätte die Mainzer Landesregierung gerne Ruhe am Flughafen Hahn. Doch die Kette schlechter Nachrichten aus dem Hunsrück reißt nicht ab. So wird zum Winterflugplan am 27. Oktober die Qatar Airways den Hahn verlassen. Dies bestätigte eine Sprecherin der Airline dieser Zeitung. Nun befürchten Hahn-Kenner, dass weitere Cargo-Unternehmen den Flughafen verlassen.

Die arabische Airline flog etwa drei Mal die Woche die Strecke Hahn-Doha. Nun soll der Airport nicht mehr regelmäßig angeflogen werden. Nach Informationen dieser Zeitung fliegt Qatar Airways künftig vom Frankfurter Flughafen aus. Verglichen mit anderen Verlusten am Flughafen, etwa Air Cargo Germany oder der russischen Aeroflot, ist der Kunde eher klein. Allerdings befürchten Insider nun eine weitere Kettenreaktion. Wie es in der Branche heißt, gelten auch die chinesische Yangste River Express und die japanische Nippon Cargo als "Wackelkandidaten". Und für den Frachtabfertiger VG Cargo, der eigentlich am Hahn expandieren wollte, ist dies die nächste bittere Nachricht.

Herbe Einbußen bei der Fracht

Nach Informationen dieser Zeitung soll der Weggang der arabischen Fluggesellschaft am Hahn auch mit den jüngsten Turbulenzen am Airport zu tun haben. Die Schwierigkeiten und Querelen scheinen sich offenbar bis in den Wüstenstaat herumgesprochen zu haben.

Der Hahn hatte auch im August, verglichen mit dem Vorjahresmonat, herbe Einbußen bei der Fracht hinnehmen müssen. So gab es mit 10.491 Tonnen Fracht ein Minus von 32 Prozent. Derzeit versucht die Landesregierung, den Flughafen mit einem Sanierungskonzept fit für die Zukunft zu machen. Erst am Montag hatte Innenminister Roger Lewentz (SPD) einen neuen Geschäftsführer präsentiert.