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Hahn-Privatisierung lässt auf sich warten

Schon seit langem ist die Landesregierung auf der Suche nach neuen Investoren für den Flughafen Hahn. Diese könnte nun ein Ende haben: Der Hunsrück-Airport soll durch Anteilsverkäufe privatisiert werden.
HAHN (kt/mb). Der Flughafen Hahn schreibt trotz Subventionen von Landesseite rote Zahlen. Rheinland-Pfalz erstattete der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH seit Übernahme der Mehrheitsanteile im Jahr 2009 Kosten in Höhe von insgesamt 15,5 Millionen Euro. Dazu kamen Zahlungen für eine Kapitalrücklage in Höhe von etwa 4,27 Millionen Euro sowie Förderungskosten von 27 000 Euro für ein Gutachten. Daher beschloss die Landesregierung Ende 2011, dass eine Privatisierung dem Airport "aus den Miesen hieven" soll. Private Investoren sollen nun mittels eines transparenten Konzeptes, das den Verkauf von Anteilen ermöglicht, gewonnen werden, so das Ministerium für Inneres, Sport und Infrastruktur auf Anfrage des WochenSpiegel mit. Dies soll in Kürze in einem vorgeschalteten Vergabeverfahren erfolgen. Gute Chancen beim Anteilekauf haben dabei die Manager des Hunsrück-Airports. Sie möchten die Mehrheit der Anteile übernehmen. "Die Landesregierung begrüßt, dass das Management am Flughafen Hahn Interesse bekundet hat", heißt es von Seiten des Ministeriums. Der Vorschlag unterstreiche, dass auch die Leitung hinter dem Flughafen stehe und Potential für eine weitere Entwicklung sehe. Deshalb soll dem Management die Möglichkeit eingeräumt werden, sich an dem transparenten Verfahren zu beteiligen, heißt es weiter. Weitere Einzelheiten zu Interessenbekundungen könnten vor Abschluss des angestrebten Verfahrens allerdings nicht genannt werden. Egal wer letztlich die Mehrheitsanteile erwirbt, Priorität genießen die Arbeitsplätze am Flughafen, wie die Landesregierung betont: "Wir sind bestrebt, die Arbeitsplätze zu erhalten", so das Ministerium. "Eine Privatisierung kommt nur in Betracht, wenn dies auch den struktur- und arbeitsmarktpolitischen Zielen gerecht wird."

(Wochenspiegel vom 09.05.2012)