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Verkehrsabgabe gräbt dem Hahn das Wasser ab

Kommentar
Thomas Torkler über die Rückgänge am Flughafen Hahn

Noch vor ein paar Tagen hoffte der kaufmännische Hahn-Geschäftsführer Wolfgang Pollety auf einen guten Sommer, wohl wissend, dass die Aufstockung des Sommerflugplans noch nicht die Wirkung gezeigt hatte wie erhofft. Immerhin ziehen die Passagierzahlen wieder an.

Doch die sinkenden Frachtzahlen schlagen am Hahn heftig zu Buche. Die Weltwirtschaft befindet sich derzeit nicht gerade im Aufwind. Der Hahn spürt das wie alle Fracht-Airports weltweit. Wenn die Konjunktur anzieht, wird sich das natürlich auch auf den Hahn, den fünftgrößten Umschlagsplatz für Luftfracht positiv auswirken. Bei 28 Prozent Rückgang zu investieren, damit die großen Boeing 747-800 künftig im Hunsrück landen können, ist richtig. Es wäre aber gut, wenn das Geld für solche Infrastrukturmaßnahmen bald nicht mehr von der Flughafen-GmbH aufgebracht werden müsste. Die Konkurrenz zahlt für so etwas schließlich auch nicht.

Und wenn die Bundesregierung nicht will, dass im Passagierbereich ausländische Mitbewerber mit gleichem Angebot wie Hahn oder Düsseldorf-Weeze diese plattmachen, sollte die Luftverkehrsabgabe schleunigst überdenken.

(Hunsrücker Zeitung vom 20.07.2012)