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Rheinland-Pfalz. Am Flughafen Hahn wird derzeit kräftig über neue Investoren verhandelt. Das bestätigte der rheinland-pfälzische Innen- und Infrastrukturminister Roger Lewentz.

Am Hahn wird verhandelt: Lewentz sieht Chancen

"Es laufen Gespräche mit mehreren Interessenten", so der SPD-Politiker. Darunter sollen ein türkischer und ein russischer Investor sein.

Seit geraumer Zeit bemüht sich die rot-grüne Landesregierung, neue Geldquellen für den defizitären Hunsrück-Flughafen aufzutun. Bislang mit wenig Erfolg. Der Druck wächst allerdings, weil vor allem die Grünen staatliche Hilfen für das Konversionsprojekt zurückfahren wollen.

Lewentz nun zeigte sich fest davon überzeugt, dass der Flughafen "gute wirtschaftliche Perspektiven" hat. Dabei setzt die Regierung auf den Ausbau der B 50 und mehr Frachtflugverkehr, sollten die Nachtflüge am Frankfurter Flughafen weiter eingeschränkt werden. Das Innenministerium ist inzwischen sogar bereit, mit Investoren ins Geschäft zu kommen, die mehr als 50 Prozent Gesellschafteranteile an der Frankfurt-Hahn GmbH erwerben wollen. Entscheidend ist die Seriosität des interessierten Unternehmens.

Nach einer Studie aus dem Jahr 2008 sind durch den Hahn 11 000 Arbeitsplätze im Hunsrück entstanden. Das durch den Flughafen verursachte Steueraufkommen betrug 93 Millionen Euro. Das Geschäftsergebnis der Hahn GmbH erbrachte 2009 einen Verlust von 12,7 Millionen Euro und 2010 von 10,9 Millionen Euro. Ohne Abschreibungen und Zinsbelastungen, die aus den Großinvestitionen herrühren, sieht die Bilanz laut Innenministerium allerdings positiver aus: Das rein operative Ergebnis lag 2009 bei einem Plus von 4,9 und 2010 von 4,3 Millionen Euro. Defizite wurden, so Lewentz, über das Eigenkapital der Hahn GmbH ausgeglichen. Dieses Polster schrumpfte von 65 Millionen (2009) bis auf 54,7 Millionen Euro (2010).

Der vierspurige Ausbau der B50 von der A61 zum Hunsrück-Flughafen Hahn soll übrigens in wenigen Monaten fertig sein. Lewentz (SPD) kündigte einen Abschluss der Bauarbeiten an der Bundesstraße bis zum Jahresende an.

Von unserem Redakteur Dietmar Brück

(Hunsrücker Zeitung vom 16.09.2011)