Kaum zu glauben: 3 Millionen Passagiere reisen mit dem Bus an!!
Hat die gleich schlechte Qualität wie die unglaubbaren Angaben zu Arbeitsplätzen, Passagierzahlen, Frachtzahlen und Steuereinnahmen
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Mertes: Hunsrückbahn kaum finanzierbar - Kein K.o.-Faktor für Flughafen Hahn

Von Alexandra Eisen

Landtagspräsident Joachim Mertes (SPD) ist der erste hochrangige rheinland-pfälzische Landespolitiker, der am Wochenende in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa offen ausgesprochen hat, was andere schon lange denken: "Der Bau der Hunsrückbahn hat nur noch wenig Chancen."

Gleichwohl sei dies kein K.o.-Faktor für den Hunsrück Airport, betont Mertes im Gespräch mit dieser Zeitung. "Das wäre ja schrecklich!", so der SPD-Politiker, der auch stellvertretender Aufsichtsratschef des Flughafens ist.

Hahn durch B50, A60 und A1 gut angebunden

Der Flughafen sei durch den vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 50 sowie die Verbindung zu den Autobahnen 61 und 1 gut angebunden. Vor allem mit Blick auf die Bedeutung der Luftfracht und deren Transport durch Lkw sei dies wichtig.

"Der Transport der Passagiere funktioniert außerdem sehr gut durch ein privates Busunternehmen, das bis zu 5 Millionen Fluggäste zum Hahn bringen kann. Derzeit sind es knapp drei Millionen, die mit dem Bus anreisen", erläutert Mertes.

Ursprünglich habe man mit mehr als sieben Millionen Passagiere pro Jahr gerechnet. In Zeiten von Wirtschafts- und Finanzkrise, der Einführung einer Flugabgabe und der Schuldenbremse des Landes muss man realistisch sein", begründete Mertes seine Einschätzung zum Bau der Hunsrückbahn. Die Landesregierung sehe dies zwar anders. "Aber ich spreche als Abgeordneter", sagte der 62-Jährige.

Haltung der Landesregierung habe sich nicht geändert

Innenminister Roger Lewentz (SPD) hatte erst Anfang September verkündet, dass sich die Inbetriebnahme der Hunsrückbahn aufgrund der umfangreichen Planung von 2014 auf 2018 verschiebe, die Unterlagen für die Planfeststellung seien mittlerweile beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht.

An der Haltung der Landesregierung habe sich nichts geändert, ließ Lewentz am Wochenende auf Nachfrage dieser Zeitung über seinen Sprecher mitteilen. Man halte an den Plänen fest und warte das Planfeststellungsverfahren ab. "Wenn der Zeitpunkt kommt, an dem das Land die Züge bestellen muss, werden wir konkret prüfen, wie die Faktenlage ist und dann weiter entscheiden", so Lewentz. Aber auch für den Innenminister bedeute eine Abkehr von der Hunsrückbahn nicht das Aus für den Flughafen Hahn.

(Allgemeine Zeitung vom 25.09.2011)