Wir fragen uns:
Wo soll die FFHG angesichts der Millionenverluste im zweistelligen Bereich 5,5 Millionen € aus "Eigenmitteln" herholen?
Warum hat keiner der Journalisten diese Frage gestellt?

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Hahn-Fluggäste sollen mehr Geld ausgeben
Hunsrück-Airport investiert Millionen in Service

HAHN. Der Hunsrück-Flughafen Hahn investiert mehrere Millionen Euro, um Reisenden mehr Service bieten zu können und so zusätzliche Einnahmen zu generieren. "Wir liegen bei den Einnahmen pro Passagier eher im unteren Feld der deutschen Flughäfen", sagte der Sprecher der Hahn-Geschäftsführung, Jörg Schumacher. "Pro Passagier kriegen wir im Schnitt einen knappen Euro."

Diese Einnahmen der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH (FFHG) kommen etwa durch Beteiligungen am Gastronomieumsatz über die Mietverträge zustande. Vorbild ist für Schumacher dabei der Flughafen London-Stansted mit Einnahmen von umgerechnet rund 3,50 Euro pro Fluggast.

Im Krisenjahr des Luftverkehrs zählte die FFHG von Januar bis September 2009 rund 2,97 Millionen Fluggäste, ein Minus von drei Prozent. Der Airport-Geschäftsführer bezeichnet dies nach anfänglichen Einbrüchen im zweistelligen Prozentbereich als "glimpflichen Ausgang".

Unter anderem sollen nun 5,5 Millionen Euro aus Eigenmitteln der FFHG in den Umbau und die Renovierung des Terminals fließen. "Wir sind jetzt am Ende der Planung, wir wollen im Januar anfangen zu bauen", kündigte der 50-jährige Schumacher an. Der Flughafenbetreiber willdamit "optimieren, um es bequemer, leichter und freundlicher für die Fluggäste zu machen". Der Einzelhandel bekommt durch die Neustrukturierung des Terminals rund 900 Quadratmeter mehr Fläche, die Gastronomie etwa 450 Quadratmeter.

Das 2001 in Betrieb genommene Terminal-Gebäude ist "ein bisschen in die Jahre gekommen", so der Hahn-Geschäftsführer. Jedes Mal, wenn die Passagierzahlen um eine weitere Million gestiegen waren, wurde eine weitere Halle im "Schuhschachtel"-Format angebaut. Dabei wurden aber die einzelnen Baustufen nie miteinander in Einklang gebracht, erklärt Schumacher. Aus seiner Sicht fehlt ein "schöner Marktplatz, wo die Leute verweilen können, wo sie die ganzen Geschäfte und die Gastronomie haben". Eine "neue Atmosphäre" soll die Passagiere nun dazu animieren, "ein bisschen mehr Geld auszugeben".

Darüber hinaus dürften die Fluggäste nach dem Umbau mehr Zeit dazu haben. "Wir wollen eben auch den Passagierfluss geschmeidiger machen, wir wollen, dass die Menschen bei der Sicherheit und beim Check-in weniger anstehen." Das Boarding soll ebenfalls bequemer werden. All dies, hofft Schumacher, wird dazu beitragen, dass "die Menschen eher mal einen Kaffee trinken gehen.




Neuere Daten liegen wegen der "Geheimnisskrämerei" der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH (Nichtveröffentlichung der Jahresabschlüsse ab 2007) nicht vor.
Es ist davon auszugehen, dass die Verbindlichkeiten bei den Banken seit 2006 nicht abgenommen, eher stark zugenommen haben.

(Hunsrücker Zeitung vom 05.01.2010)