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Kreis-Linke: Keine Militär- und Nachtflüge am Hahn


Vorsitzender Roger Mallmenn wendet sich gegen die Truppentransporte, die der Flughafen im Hunsrück abwickelt

RHEIN-HUNSRÜCK. Die Linke kritisiert den rheinland-pfälzischen Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Hendrik Hering, in Bezug auf dessen Hahn-Politik und stellt die Frage: "Sind dem Minister Hering die Hunsrücker Bürgerinnen und Bürger egal?"

Einerseits kritisiere Hering die hessische CDU-Landesregierung zu Recht, die gegen das Urteil des hessischen Verwaltungsgerichtshofes zum Frankfurter Flughafenausbau und einer Nachtflugregelung in Revision gehen will, um die vereinbarte Nachtflugbeschränkung zu kippen. Andererseits biete Hering im gleichen Atemzug an, die Nachtflüge von Frankfurt auf den Flughafen Hahn verlegen zu wollen.

Das ist in höchstem Maße scheinheilig, findet die Linke Rhein-Hunsrück. Kreisvorsitzender und Mitglied des Kreistags Roger Mallmenn: "Hering 'stellt sich in einer unvergleichbaren Doppelmoral vor die hessischen Bürger und verschachert hinterrücks die Gesundheit der hier in der Ein- und Ausflugschneise des Hahns lebenden Menschen, die ohnehin schon erhöhten Lärmbelastungen, verursacht unter anderem durch einen enormen Anstieg der Militärflüge, ausgesetzt sind.

Ich vermute dahinter ein klares Wahlkampfmanöver vor der Landtagswahl 2011. Um den Hahn nur in Richtung schwarze Zahlen zu bringen, ist der SPD-Landesregierung derzeit jedes Mittel recht. Beck und Hering werden die relativ wenigen Rhein-Hunsrücker Wählerstimmen in einer ohnehin CDU-dominierten Region egal sein, wenn sie den Rest des Landes mit wirtschaftlichen Positivmeldungen zum Hahn besänftigen können. Vor allem die nächtlichen Militärtransporte, die in den letzten Monaten massiv zugenommen haben, sorgen für besonders hohe Lärmwerte. Seit Beginn des Jahres bis in den September sind etwa 500 nächtliche Militärtransporte mit besonders lauten Flugzeugen des Typs Antonov 124 und Boeing 747-200 vom Hahn gestartet oder dort gelandet. Diese Flugzeugtypen sorgen für Lärmwerte um die 90 Dezibel.

Bereits Lärmwerte von 40 Dezibel sorgen für massive Gesundheitsprobleme, wie eine vom Bundesumweltamt in Auftrag gegebene Studie zum Fluglärm belegt", so der Kreisvorsitzende. Die wenig lukrativen Militärtransporte erfüllen seiner Meinung nach den Zweck, die Frachstatistiken zu schönen. Es spiele keine Rolle, ob die Militärtransporte nur zum Zwischentanken den Hahn anfliegen und damit keine Fracht umgesetzt wird, die für echte Beschäftigung auf dem Hahn sorgen würde. Mallmenn: "Wenn die Zahlen und die Einnahmen stimmen, um damit in der Öffentlichkeit positiv in Erscheinung zu treten, scheint der rheinland-pfälzischen SPD-Alleinregierung jedes Mittel recht und die Gesundheit der Hunsrücker egal zu sein. Die Linke bleibt dabei: Keine Militärtransporte und Nachtflüge vom Hahn! "



Weiterführende Links

(Hunsrücker Zeitung vom 05.01.2010)