Zurück zur Übersicht

drucken

Flughafen Hahn bremst Hoteliers aus

Neuer Zoff am Hahn / Streit um Direktanfahrt der Shuttle-Busse der Hotels zum Flughafen

BÜCHENBEUREN. Die Hoteliers von Hahn und Umgebung kochen vor Wut. Sie müssen seit Mittwoch, dem 14. Oktober 2009, künftig 480 Euro pro Monat und Betrieb zahlen, um ihre Gäste direkt vor dem Terminal aus- oder zusteigen zu lassen.

Dem Urteil war ein Streit zwischen der Flughafen Hahn GmbH und dem Parkplatz- und Shuttleanbieter Airparks vorausgegangen. Um den Verkehr einzudämmen, habe man den Busanbietern die Zufahrt untersagt, sagte Hahn-Pressesprecherin Maria Horbert. Einige der Betroffenen wie der Inhaber des 26-Zimmer-Hotels Advance in Büchenbeuren, Jörg Illies, widersetzten sich dem Verbot und Airparks fuhr trotzdem an. "Zuerst schließen sie die Haltebuchten am Terminal zwei. Und jetzt muss das hausgemachte, vermehrte Verkehrsaufkommen dafür herhalten, uns die direkte Zufahrt zu verweigern. Wir können doch unsere Gäste bei schlechtem Wetter nicht 300 Meter durch den Regen gehen lassen, der Flughafen lässt seine eigenen Shuttles ja auch direkt anfahren", sagt Illies erbost.

Daraufhin wollte die Hahn GmbH die Zufahrt per einstweiliger Verfügung verbieten, bekam aber vom Landgericht in Mainz nicht das Recht dazu zugesprochen. Es entschied, dass die Hahn GmbH "ihre marktbeherrschende Stellung missbrauche". Die Zufahrt dürfe nicht verboten, jedoch eine Gebühr von 2,50 Euro pro Durchfahrt erhoben werden. Airparks, die außer dem Advance-Hotel auch die größeren Hotels Fortuna und Airport Inn anfahren, ging dagegen in Berufung. "Wir allein fahren zirka 35 Mal täglich von unserem Hotel den Flughafen an, da können wir gleich zumachen", sagt Illies der AHGZ und verwies auf die Sonderstellung der privaten Zimmeranbieter, die keine Gebühr zahlen. Das Ergebnis: Man einigte sich bis 2013 zähneknirschend auf die 480-Euro-Regelung.

Illies vermutet, dass der Flughafen den Shuttle-Anbieter Airparks zugunsten seines eigenen vom Markt drängen und das neue B&B-Hotel füllen will. Der darf nämlich weiterhin ohne Probleme direkt den Terminal anfahren. Sogar die Hahn-Sprecherin räumte ein, dass man den 2eigenen Dienst anders als einen fremden2 sieht. Zu Recht fühlen sich Jörg Illies und die anderen Zimmer-Anbieter am Hahn verprellt. 2Unter dem Konkurrenzdruck haben manche, so auch wir, unsere Preise radikal reduzieren müssen, trotzdem ist die Zimmerauslastung um mehr als 10 Prozent gesunken."
Heinz Feller

(AHGZ Online - Das Newsportal für Hotel und Gastronomie - vom 24.10.2009)