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Flughafen Blankensee: Infratil steigt aus!

Der Flughafen Blankensee steht nun vor einem großen Problem - und Lübeck auch. Lübeck - Schock für die Hansestadt: Der neuseeländische Investor Infratil steigt zum Oktober aus dem Flughafen Blankensee aus. Das bestätigten Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) und Wirtschaftssenator Wolfgang Halbedel (CDU) auf Nachfrage. Lübeck muss rund 23 Millionen Euro aufwenden, um die Neuseeländer auszuzahlen. Lübeck will bis zum Oktober versuchen, einen neuen Partner für den Airport zu finden.

Saxe und Halbedel reagierten enttäuscht auf die Ankündigung der Neuseeländer, die ihren Ausstieg vor ein paar Tagen mitteilten. Hintergrund für den Ausstieg soll die weltweite Finanzkrise sein, die auch an Infratil nicht vorbeigegangen ist. Infratil hatte im Dezember 2005 eine Mehrheit von 90 Prozent am Flughafen übernommen, zehn Prozent blieben städtisch. Die Neuseeländer wollten langfristig 60 Millionen Euro in den Ausbau von Blankensee investieren. Die Entwicklung der Fluggastzahlen blieb hinter den Erwartungen zurück. Seit Einstieg des Investors sinken die Passagierzahlen kontinuierlich, 2008 werden es rund 520.000 sein.

Das laufende Planfeststellungsverfahren für den geplanten Flughafen-Ausbau bleibt vom Ausstieg der Neuseeländer unberührt. Im nächsten Monat erwartet Lübeck grünes Licht für Startbahnverlängerung, neue Parkplätze und Erweiterung des Vorfelds.. Saxe will den Ausbau auf jeden Fall weiter vorantreiben, damit Blankensee eine Perspektive erhält.
Infratil hatte von Anfang eine Ausstiegsoption, die bis Ende Januar 2009 befirstet war. Die Option wurde im November nach Verhandlungen mit der Stadt um ein Jahr verlängert. Das wurde im Rathaus als Beleg für die Standort-Treue der Neuseeländer aufgefasst. Umso überraschter waren Saxe und Halbedel, als Infratil jetzt das Ende bekannt gab.

(Lübecker Nachrichten vom 16.01.2009)