Am Flughafen Köln-Bonn wird gehandelt, und am Flugplatz Frankfurt/Hahn wird ständig angekündigt! Zurück zur Übersicht

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"Wendepunkt im Frachtgeschäft" Im Jahr 2010 soll das neue Umschlagzentrum von FedEx Espress am Flughafen Köln/Bonn in Betrieb genommen werden. Airport und Frachtunternehmen investieren jeweils 70 Millionen Euro in das Bauvorhaben.

Von Matthias Pesch,

Ab 2010 werden es 60 Flüge pro Woche sein, davon knapp ein Drittel nachts. (Bild: Worring) Köln - Die nackten Zahlen: 50.000 Quadratmeter Fläche, 140 Millionen Euro Investitionssumme, rund 450 neue Arbeitsplätze, eine 16.000 Quadratmeter große Solaranlage auf dem Dach. Was diese Daten für den Flughafen Köln/Bonn bedeuten, brachte Airport-Chef Michael Garvens auf den Punkt: Die für 2010 geplante Eröffnung des neuen Umschlagzentrums von FedEx Express werde für den Flughafen "einen Wendepunkt im Frachtgeschäft markieren". Am Dienstag wurde im Beisein von NRW-Bauminister Lutz Lienenkämper (CDU) allerdings erst einmal Richtfest für das Gebäude gefeiert, das laut Oberbürgermeister Fritz Schramma auch den Logistik-Standort Köln und "damit das Rückgrat der Stadt stärkt".

Im nächsten Jahr wird das weltweit größte Express-Transportunternehmen sein Umschlagzentrum für Zentral- und Osteuropa von Frankfurt am Main nach Köln/Bonn verlegen und damit einen Teil des Verlustes im Frachtgeschäft ausgleichen, den der Wegzug von DHL und Lufthansa Cargo dem Flughafen beschert hat. "Der Umzug war nötig, und der Bau des Zentrums die strategisch richtige Entscheidung", betonte Vize-Präsident Michael Mühlberger. Die zentrale Lage des Flughafens, die vorhandene Infrastruktur, aber auch die von der Landesregierung bis 2030 verlängerte Nachtfluggenehmigung hätten für Köln gesprochen. So seien laut Mühlberger die Voraussetzungen geschaffen, "unser hohes Service-Niveau zu halten und unser Dienstleistungsangebot auszubauen".

Für Horst Becker, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im NRW-Landtag, bietet das Bauvorhaben dagegen eher Anlass zur Sorge. FedEx Express fliege vor allem mit der "besonders lauten MD-11", daher werde der Nachtfluglärm wieder zunehmen. Nach Angaben von Flughafen-Sprecher Walter Römer ist das Fracht-Unternehmen 2008 im Schnitt 16 Mal pro Woche geflogen. Ab 2010 werden es 60 Flüge pro Woche sein, davon knapp ein Drittel nachts. Dies seien mehr als zur Zeit, aber immer noch deutlich weniger als vor dem Wegzug von DHL und Lufthansa Cargo.

(Kölner Stadtanzeiger vom 13.05.2009)