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Hahn atmet nach der Krise auf
Hering: Bilanz-Minus kann 2009 sinken - Neuer zweiter Geschäftsführer

RHEINLAND-PFALZ. Der Flughafen Frankfurt-Hahn kann seine Verluste voraussichtlich trotz Wirtschaftskrise drücken. Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) sagte im zuständigen Landtagsausschuss, er sei "guter Dinge", dass der Hahn 2009 die Zielvorgabe von minus 16,7 Millionen Euro nach Abschreibungen erreiche und sogar darunter bleibe.

Im Jahr 2008 lag der Verlust bei 18,5 Millionen Euro, allerdings aufgefangen von der damaligen Mehrheitsgesellschafterin Fraport AG. Seit März 2009 ist das Land Rheinland-Pfalz Mehrheitsgesellschafter am Hahn und muss auch die Verluste tragen. Hering begründete seine Zuversicht unter anderem mit dem Rekord von 428 000 Passagieren sowie einem Plus von acht Prozent im Luftfrachtverkehr, beides im Juli. Das operative Betriebsergebnis vor Abzug der Abschreibungen sei im Juni und Juli positiv.

Im ersten Halbjahr waren die Passagierzahlen allerdings um fünf Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2008 zurückgegangen, wie Hering auf Nachfrage von FDP-Ausschussmitglied Günter Eymael berichtete. Fraport in Frankfurt habe aber zehn Prozent Rückgang, fügte Hering hinzu. Tendenziell sei das Ergebnis für den Hahn besser als bei anderen vergleichbaren Flughäfen.

Aktuell sind Investitionen in weitere Vorfeldflächen für Frachtmaschinen geplant. Im Umfeld des Hahn-Terminals soll ein Einkaufs-Erlebniszentrum zusammen mit privaten Investoren entwickelt werden. Nach dem Aufschub der ursprünglich mit zwölf Millionen Euro veranschlagten Erweiterung des Terminals sei die Flughafengesellschaft Frankfurt-Hahn gebeten worden, günstigere Alternativen auszuloten. "Wir werdenmit einer deutlich reduzierten Investitionssumme dieselben Zwecke erreichen", sagte Hering.

Ab 1. September hat der Hahn einen neuen kaufmännischen Geschäftsführer: Wolfgang Pollety (41), viele Jahre Manager bei der Deutschen Bahn, steuert den Hahn gemeinsam mit Jörg Schumacher, dem Sprecher der Geschäftsführung. Polletys Vorgänger Uwe Klettenheimer hatte das Unternehmen nach dem Ausstieg von Fraport im Frühjahr verlassen. (ren)

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(Hunsrücker Zeitung vom 29.08.2009)