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Ryanair feiert zehn Jahre Hahn
Verhandlungen über Schulungszentrum und Wartungshalle laufen - Zwei neue Ziele: Zadar (Kroatien) und Cagliari (Sardinien)

Heute auf den Tag vor zehn Jahren landete die erste Linienmaschine von Ryanair auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn. Damit begann die Erfolgsgeschichte der irischen Billigfluggesellschaft im Hunsrück.

FLUGHAFEN HAHN. Seit zehn Jahren fliegt die irische Fluggesellschaft Ryanair den Flughafen Hahn an. 1999 steuerten die Iren damit erstmals ein Ziel in Deutschland an. Zahlreiche weitere sollten sich zu der ersten Verbindung nach London-Stansted gesellen. Mit zwei neuen Flugzielen, Nummer 50 und 51, gratuliert sich die Airline selbst und natürlich dem Hahn. Es geht ab Juli ins kroatische Zadar sowie nach Cagliari auf Sardinien. Zur Pressekonferenz in Frankfurt erschien Ryanair-Chef Michael O"Leary im Deutschland-Trikot. Auf der Rückseite zierten das Shirt die Aufschrift "Ryanair" und die Rückennummer "10".

Neben seinen üblichen PR-Mätzchen hatte O"Leary aber auch noch Handfestes zu bieten. So erklärte er im Gespräch mit unserer Zeitung, dass die Pläne für ein Schulungszentrum für Ryanair-Personal sowie für die Wartungshalle der irischen Maschinen konkretere Formen annehmen: "Wir verhandeln derzeit sowohl mit dem Hahn-Management als auch mit der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Ich bin zuversichtlich, dass wir bis September, was das Schulungszentrum betrifft, Einigung erzielen werden. Für die Wartungshalle wird es länger dauern, aber ich hoffe, dass wir auch das bis zum Winter hinbekommen."

Nach den Turbulenzen um den Hahn-Taler sieht Michael O"Leary den Hahn künftig weiter als wichtigste Basis in Deutschland. Die Unruhen, die mit dem Ausstieg der Fraport endeten, hatten Zweifel aufkommen lassen, ob Ryanair an dem Ziel festhält, bis 2012 die Anzahl der auf dem Hahn stationierten Maschinen auf 18 wachsen zu lassen. Gegenüber unserer Zeitung sagte Michael O"Leary: "Ja, wir halten daran fest. Ich bin nicht ganz sicher, ob wir die 18 bis 2012 schaffen werden, aber wir werden der Zahl bis dahin auf jeden Fall sehr nahe kommen." Der Ryanair-Chef geht davon aus, dass zum Sommerflugplan 2010 zwei weitere Boeings zu den jetzigen elf dazu kommen.

Zufrieden zeigte sich O"Leary mit der jüngsten Entwicklung auf dem Hahn. Das Hahn-Management sei hervorragend, und die Landesregierung tue alles, um den Flughafen im Hunsrück weiter auf der Erfolgsspur zu halten, so O"Leary. Er erinnerte sich noch gut an die Zeit, als ein Mal pro Tag ein Flug nach Stansted vom Hahn abhob: "Damals musste man sich noch durch das ehemalige Offizierskasino kämpfen, heute hat man einen modernen Terminal." An welchen Gebührenschrauben er künftig zu drehen gedenkt, ließ O"Leary offen und verwies auf die Umfrage unter Fluggästen, deren Ergebnisse heute auf www.ryanair.com abgerufen werden können. Eine Toilettengebühr sei daran gescheitert, dass Boeing keine Klo-Türen mit Münz-Automatik in ihre Flugzeuge einbauen konnte.
Thomas Torkler

(Hunsrücker Zeitung vom 22.04.2009)