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Rainer Brüderle: Land soll sich am Flughafen beteiligen

Prominente Unterstützung im Landtagswahlkampf für den Spitzenkandidaten der Lübecker Liberalen Gerrit Koch: Der stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende und Minister a.D. Rainer Brüderle besuchte am Montagnachmittag gemeinsam mit dem Lübecker Kreisvorsitzenden den Lübecker Flughafen. Erneut bekräftigten die Liberalen ihr klares "Ja" zum Airport und sein Wachstumspotential.

on der Lübecker Flughafenleitung führte die Gäste durch das gesamte Gebäude und erläuterte neben der Geschichte des Lübecker Flughafens die aktuelle Situation und die Zukunftspläne des Airports. Gemeinsam mit Gerrit Koch unterstrich der Bundespolitiker Brüderle die wachsende Bedeutung von regionalen Flughäfen insgesamt und das spezifische regionale Potential, das der Flughafen Lübeck mit seiner Position in der Metropolregion Hamburg und seiner hervorragende Anbindung an die lokale und regionale Verkehrsinfrastruktur hat. Einig sind sich die beiden Politiker, dass trotz der weltweiten Rezession dieses Segment weiter bestehen bleiben wird, auch wenn der Flugmarkt derzeit durch die Wirtschaftskrise insgesamt gedämpft sei. Dabei hob Gerrit Koch mit Thomas Grählert hervor, dass gerade der Lübecker Flughafen entgegen dem allgemeinen Trend in den letzten Monaten stetig wachsende Passagierzahlen aufweisen konnte.

Der Wirtschaftsexperte Brüderle betonte, dass die Unterstützung des Airports durch die regionale Wirtschaft ein bedeutender Aspekt sei. Brüderle, der bereits den Ausbau des Regionalflughafens Hahn (Frankfurt) maßgeblich vorangebracht hatte: "Ich würde den Flughafen Lübeck nie aufgeben!"

Mit Optimismus blickt die Flughafenleitung weiterhin in die nahe Zukunft und die weitere Planung mit einem neuen Investor, der nach dem Ausstieg von Infratil bis Oktober 2009 gefunden sein muss. "Ich drücke die Daumen. Lasst die Leute leben", so Rainer Brüderle zum Abschluss des Besuchs. Der Liberale befürwortet ein Modell, in dem neben einem privaten Investor das Land Schleswig-Holstein beim Flughafen mit einsteigt und sowohl die Hansestadt Lübeck als auch die regionale Wirtschaft Anteile hält. Mit einem ähnlichen Modell habe er einst den Flughafen Hahn in die Erfolgsspur geführt.

Gerrit Koch unterstrich, dass sich die Lübecker FDP seit Jahren für den Flughafen und seinen Ausbau stark macht. "Ich freue mich, dass sich gerade jetzt im Landtagswahlkampf und in einer entscheidenden Phase für den Airport ein bundespolitisches Schwergewicht und Wirtschaftsexperte wie Rainer Brüderle für den Flughafen einsetzt und der Position der Lübecker Liberalen den Rücken stärkt", so Koch abschließend.

Besonders lesenswerte Kommentare zu diesem Artikel-

- Ich nehme zugunsten von Herrn Brüderle mal an, daß er ganz einfach den Bezug zur Realität verloren hat, denn absichtliche Täuschung will ich ihm nicht unterstellen. Der Flughafen Hahn hat seit 1997 (seit dem Einstieg der Fraport AG als Hauptgesellschafter) über 150 Mio. Euro Betriebsverluste erwirtschaftet und dabei mindestens 130 Millionen Euro Schulden angehäuft. Seit Jahren liegt der jährliche Verlust bei rund 15 bis 20 Millionen Euro, ist trotz seinerzeit steigender Passagierzahlen keineswegs zurückgegangen – und Besserung ist nicht in Sicht.

Kein Wunder, daß das angebliche Erfolgsmodell von privatem Investor (Fraport) und Landesbeteiligungen (Rheinland Pfalz, Hessen) Anfang dieses Jahres mit einem großen Knall geplatzt ist und die Länder jetzt alleine mit ihrem defizitären Flughafen dasitzen, wobei Rheinland-Pfalz alle Verluste übernimmt.

Bekanntlich hatte Fraport zusätzliche Passagier-Gebühren erheben wollen, woraufhin Hauptkunde Ryanair mit Abzug drohte. Abgezogen ist letztlich Fraport, nachdem man gesehen hat, daß man mit einem derartigen Geschäftsmodell und einem unberechenbaren Hauptkunden eben nie auf einen grünen Zweig kommen würde. Das von Herrn Brüderle propagierte Modell ist also grandios gescheitert. Zugegeben, rein zahlenmäßig kommt man in Lübeck an den "Erfolg" von Hahn nicht heran – ganz so viele Miese sind es wohl noch nicht. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden. Den Verantwortlichen in Hahn und hier gemeinsam ist offenbar, daß sie ihre Fehleinschätzungen offenbar nicht einsehen wollen oder können und weiter Millionen Steuergelder in ihre Prestigeprojekte versenken wollen. Das erinnert an das Sprichwort vom guten Geld, das man schlechtem hinterwirft.

P.S.: Und während nicht nur die erwähnten Regionalflughäfen fast alle Verluste machen, verzeichnete Ryanair im letzten Quartal einen Gewinn von 136,5 Millionen Euro (vor Steuern – aber die Firma dürfte wesentlich mehr von Subventionen aus Steuergeldern profitieren als sie selbst Steuern zahlt). So funktioniert das!



- Ich kann immer nur wieder den Kopf schütteln über unsere Politiker und finde solch ein Gehabe, wie es in diesem Artikel beschrieben wird, einfach nur peinlich.
Gerrit Koch freut sich, dass Brüderle sich "für den Flughafen Lübeck einsetzt". Darf ich fragen, wie er das tut? Die Aussagen, die hier getroffen wurden, sind die übliche heiße Luft.

Solche politischen Zusammentreffen werden gerne benutzt, um höherrangige Politiker dazu zu bewegen, was Nettes über den Lübecker Flughafen zu sagen. Damit preschen Lübecks Politiker nach vorne und sagen: Guck mal, und der hat das auch gesagt.....

Der Flughafen ist und bleibt die Pleitenummer für die der Steuerzahler gerade stehen muss und ich hoffe sehr, dass ich es noch erlebe, dass eines Tages die Verantwortlichen für diesen Unfug zur Rechenschaft gezogen werden!




- Sehr geehrter Herr Bartels...welche 400 Arbeitsplätze meinen Sie? Haben Sie schon einmal versucht nachzurechnen, wieviele Arbeitsplätze verloren gehen, weil man Steuergelder in derartige Projekte steckt? Sie sollten mal nachschauen, wieviele Arbeitsplätze im Land allein durch Einsparmaßnahmen gefährdet sind...4000! Außerdem wird man bei einem derartigen Finanzgebaren in absehbarer Zukunft noch mehr an den Sozialmaßnahmen herumstreichen müssen, damit solche Projekte bezahlt werden können.Selbst Herr Saxe plant ja einen Stellenabbau in der Verwaltung und Kürzungen im Kinderschutz. Rechnen Sie dort doch noch einmal Ihre Variante vor. Durch eine Nutzung der Flughafenfläche als ökologisches Gewerbegebiet könnte man saubere, moderne und zukunftsorientierte Arbeitsplätze, sowie Ausbildungsplätze schaffen! Ein Tip: Meldorf in Dithmarschen macht es gerade vor mit einem Solarpark von 28 ha!!

(HL-Live vom 10.08.2009)