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Beim Gleitflug im Leerlauf wird's rund um den Flughafen Köln/Bonn leiser
Seit Mitte Februar wird nachts ein neues Anflugverfahren praktiziert

Von Klaus Elsen

Region. Eine positive Bilanz ziehen die Beteiligten zum neuen Landeverfahren, das seit dem 12. Februar nachts am Flughafen Köln/Bonn für alle Piloten Pflicht ist. "Wir haben in bestimmten Bereichen eine deutliche Reduzierung des Lärms registriert", sagte Martin Partsch, Lärmbeauftragter am Flughafen.

Beim neuen "Continuous Descent Approach" (CDA) - dem kontinuierlichen Sinkflug - stellen die Piloten in einer Höhe von etwa 7 000 Fuß (2 330 Meter) die Triebwerke auf Leerlauf und gehen in einen Gleitflug über, bei dem das Flugzeug etwa 400 Meter pro Minute sinkt. Durch den Leerlauf sind die Triebwerke deutlich leiser und am Boden kommt weniger Lärm an.

Beim alten Anflugsystem, das auch tagsüber noch benutzt wird, verringerten die Piloten stufenweise ihre Höhe und gaben zwischendrin immer wieder Gas, um die Flieger auf Höhe zu halten. CDA führt dazu, so Dirk Mensching, Chef-Pilot der dänischen Star Air in Köln/Bonn, dass bestimmte Gebiete in größerer Höhe überflogen werden, ehe die Flieger, etwa zehn Meilen vom Flughafen entfernt, vom Instrumenten-Lande-System übernommen werden.

Messungen, die Partsch vor und nach der Einführung von CDA vorgenommen hat, bestätigen den geringeren Lärm. So wird beispielsweise Ittenbach jetzt in einer Höhe zwischen 6 000 und 7 000 Fuß überflogen, früher waren es 3 000 bis 4 000 Fuß. Partsch: "Dort hat sich der Fluglärm zwischen vier und sechs Dezibel verringert."

Ähnliches gilt etwa für Windeck und Teile des Bergischen Landes. Allerdings: In direkter Nähe zum Flughafen - etwa in Hennef oder Siegburg - ist die Lärmminderung kaum noch messbar, so Partsch.

(Generalanzeiger vom 27.03.2009)