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Zahlen am Flughafen Hahn nur geschönt!

Flughafen Hahn. Mit 427.618 Passagieren im Juli 2009 meldet die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH einen neuen Passagierrekord. Gleichzeitig heißt es, dass erstmals seit Beginn der Rezession ein Verkehrszuwachs im Frachtbereich mit einem Plus von acht Prozent zu verzeichnen ist.

Tatsächlich sind diese Zuwächse ausschließlich auf die zahlreichen Tankstopps der amerikanischen Militär-Transportmaschinen zurückzuführen. Seit Anfang 2005 werden US-Truppen und Kriegsmaterial über den Zivilflughafen Hahn im Hunsrück in den Irak-Krieg, die Golfregion, nach Afghanistan und seit 2009 auch nach Afrika ein- und ausgeflogen. Mit den von der Bürgerinitiative (BI) Hahn im Juli 2009 registrierten 135 "zivilen Militärflügen" wurden wahrscheinlich 10.000 – 13.000 Soldaten und ca. 6.000 Tonnen als Transitfracht deklarierte Militärfracht zwischengelandet. Im Vergleich dazu waren es im Juli 2008 insgesamt 2.997 Soldaten und 4.213 Tonnen Militärfracht. Das heißt, die 300 % Zuwachs bei den Soldatentransporten führen zu 0,5 % Gesamtzuwachs bei den Passagieren. Hahn benutzt also die amerikanischen Soldaten dazu, uns Zuwächse bei den Passagieren vorzugaukeln.

Das gleiche sieht man bei den Frachtzahlen: Hier hätte sich lediglich die Militärfracht um 42 % gegenüber dem Juli 2008 gesteigert. Aber was genau besagen diese Zahlen?

Sie sollen uns glaubhaft darstellen dass sich der Flughafen im Aufwärtstrend befindet. Dass das Kerosin zum Betanken der Militärflieger überhaupt erst mit vielen LKW’s über Hunderte von Kilometer zum Hahn transportiert werden muss, dass mit beim Militär beliebten alten und lauten Flugzeugen der Lärm zunimmt sowie auch die Umweltverschmutzung, wird dabei verschwiegen. Auch dass dadurch praktisch keine Arbeitsplätze geschaffen werden. Hauptsache die Statistiken sehen gut aus.

Verdopplung der Auslastung sorgt für Umsatzrückgänge!

In der Hahner Pressemeldung vom 7.8.2009 ist auch von einer "Fast"-Verdopplung der Auslastung von Parkplatz "P7" die Rede, sowie der Notwendigkeit einen weiteren Parkplatz zu öffnen. Das mag zwar heißen, dass die Parkplätze besser angenommen werden, da aber hierfür die Parkplatzgebühren zum 10. Juli um ca. 67 % gesenkt wurden (von 7,50 auf 2,50 Euro), führt dieser Geniestreich des Managements in Wirklichkeit sogar zu Umsatzverlusten. Darüber spricht dann niemand.

Es ist immer wieder interessant zu lesen, welche Umwege die Flughafenleitung findet, ihre Verluste positiv darzustellen. Selbst mit den besten Rechenkünsten wird es kaum möglich sein, dass man am Hahn schwarze Zahlen schreibt.

Die Landesregierung als Eigentümer gäbe sich niemals die Blöße.

Weiterführende Links

(Eifel-Zeitung vom 12.08.2009)