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Einbruch im Frachtgeschäft Kurzarbeit auf dem Flughafen Hahn

7.4.2009, Die Folgen der Wirtschaftskrise machen sich auch auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn im Hunsrück bemerkbar. Nun verhandelt der ehemalige Boom-Flughafen mit den Beschäftigten über Kurzarbeit. Grund für die Maßnahmen ist vorallem ein Einbruch im Frachtgeschäft.

Flughafenchef Jörg Schumacher kündigte am Dienstag Kurzarbeit für die rund 100 Beschäftigten in der Verwaltung der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH an. Zudem sollen 70 in der Abfertigung beschäftigten Leiharbeiter "abgebaut" werden. Ihre Aufgaben übernehmen die festangestellten Mitarbeiter, die dafür zum Teil vom Frachtbereich in den Passagierbereich wechseln.
"Wir haben die auftragsschwache Zeit der letzten Monate dazu genutzt, um Resturlaub, Gleitzeitguthaben und Überstunden abzubauen", erläuterte Schumacher weiter. Der nächste Schritt wäre die Einführung von Kurzarbeit in der Verwaltung des Flughafens. Auch die Geschäftsführung des Flughafens werde auf fünf Prozent ihres Nettogehaltes verzichten.

Ab wann genau die Kurzarbeit greift, muss nach Angaben einer Unternehmenssprecherin zuerst noch mit dem Betriebsrat verhandelt werden. Ziel sei der 1. Mai, es könne aber auch der 1. Juni werden. Geplant sei Kurzarbeit im Umfang von 20 Prozent für die Dauer von sechs Monaten.

Wichtig sei jetzt die Akquise neuer internationaler Kunden für den Frachtbereich. Schumacher zeigte sich optimistisch, dadurch die Frachtzahlen wieder steigern zu können. Der Flughafen Hahn biete durch seine niedrigeren Preise im Vergleich zu anderen Flughäfen gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Wettbewerbsvorteile, betonte Schumacher. Dabei befindet sich der relativ schlecht angebundene Flughafen Hahn in unmittelbarer Konkurrenz zu den benachbarten Cargo-Flughäfen Luxemburg und Frankfurt/Main. Der Flughafen Frankfurt-Hahn verzeichnet im ersten Quartal 2009 einen deutlichen Rückgang - vor allem beim Frachtumschlag. Die Passagierzahlen am Flughafen Frankfurt-Hahn liegen im ersten Quartal 2009 (698.014 Fluggäste) insgesamt sieben Prozent unter dem Vorjahr (752.459 Fluggäste), der Luftfrachtumschlag (18.344 Tonnen Eigenaufkommen) ist sogar um 38 Prozent gegenüber 2008 (29.508 Tonnen Eigenaufkommen) zurückgegangen. Das Luftfracht-Aufkommen ist im Zuge der Wirtschaftskrise weltweit im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Viertel eingebrochen.

Der Hunsrück-Airport gilt als "Mutter der deutschen Billigflieger-Flughäfen". Vor allem auch wegen großen Abhängigkeit von Ryanair war der Flughafen darauf bedacht, den Cargo-Bereich weiter auszubauen.

(DDP vom 07.04.2009)