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Flughafen Hahn: Kurzarbeit steht noch auf dem Prüfstand

Der Betriebsrat der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH hat angekündigt, die Pläne für Kurzarbeit auf dem Hahn genau prüfen. Jetzt wurde bekannt, dass die Geschäftsleitung noch gar keinen schriftlichen Entwurf vorgelegt hat.

Heute jedoch will die Geschäftsleitung die Mitarbeiter über die geplante Kurzarbeit informieren. Diese Pläne könnten allerdings schnell im Papierkorb landen, denn der Betriebsrat hat ein gewaltiges Wort mitzureden.

"Noch ist unklar, ob Kurzarbeit überhaupt gerechtfertigt ist", so ein Sprecher des Betriebsrats. Und tatsächlich ist eine der Voraussetzungen für Kurzarbeit, Arbeitsplätze zu erhalten und nicht, wie die Geschäftsleitung schon bekannt gab, um Geld zu sparen. Deshalb hat der Betriebsrat angekündigt, dass erst einmal geprüft werden müsse, ob tatsächlich zu wenig Arbeit da sei. Und erst nach einer intensiven Prüfung könne man über Kurzarbeit entscheiden.

Was jedoch typisch für das Management auf dem Hahn ist, zeigt sich wieder einmal darin, dass man Entscheidungen im Alleingang durchsetzen möchte anstatt mit den Arbeitnehmer-Vertretern schon im Vorfeld zu verhandeln. Dass sich diese brüskiert fühlen, ist klar, denn ohne deren Zustimmung wird es auf dem Hahn keine Kurzarbeit geben können. Vor einer Woche hatte der Flughafen Kurzarbeit für rund 100 Mitarbeiter in der Verwaltung angekündigt, was mit einem Einbruch bei Passagier- und Frachtzahlen im ersten Quartal 2009 begründet wurde. Dass das finanzielle Desaster auf dem Hahn vor allem den fast geschenkten Landegebühren für Ryanair zu verdanken ist, wird natürlich ganz verschwiegen.

(Airline-Bewertung EU vom 14.04.2009)