Weiterführende Links zu Angaben in nachstehendem Text

Zurück zur Übersicht

drucken

Ryanair droht: Weniger Flüge

Streit um zusätzliche Gebühren auf dem Hahn - Gesellschaft macht Verluste Lautzenhausen Heftiger Streit zwischen den Betreibern des Flughafens Hahn und der irischen Fluggesellschaft Ryanair: Weil die Betreibergesellschaft zusätzliche Gebühren von den Passagieren erheben will, drohen die Iren damit, einige Verbindungen zu streichen.

(wie) Der Flughafen Hahn steht unter Druck. Die Betreibergesellschaft, die Frankfurter Fraport AG, will bis 2011 schwarze Zahlen mit dem Hahn schreiben. Die Zahl der Passagiere sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bis Oktbober um 77.000 auf rund 3,4 Millionen. Der finanzielle Verlust auf dem Hunsrück-Flughafen belief sich auf rund acht Millionen Euro. Vor diesem Hintergrund will die Fraport AG nun offenbar zusätzliche Gebühren erheben. Falls der Hunsrückflughafen Hahn diese einführen sollte, werde man Strecken streichen, kontert Anja Seugling, Sprecherin der irischen Fluggesellschaft Ryanair. Dass das keine leere Drohung ist, zeigt sich an den jüngsten Entscheidungen der Iren. Weil die Gebühren auf dem Budapester Flughafen gestiegen sind, stellt Ryanair ab Januar die Flüge in die ungarische Hauptstadt ein. Vom niederländischen Flughafen Maastricht hat sich Ryanair komplett zurückgezogen, weil es Streit um sogenannte Umweltgebühren gegeben hatte. Auch vom britischen Blackpool hat Ryanair Flüge eingestellt, nachdem die Verantwortlichen angekündigt hatten, zusätzliche Passagier-Gebühren zu erheben. Zuvor hatte sich die Gesellschaft aus gleichem Grund bereits vom spanischen Flughafen Valencia verabschiedet.

Bislang hatten die Betreiber des Hunsrück-Flughafen dementiert, höhere Gebühren einzuführen (der TV berichtete). Insidern zufolge wird an diesem Donnerstag jedoch verkündet, dass man von jedem Passagier eine Terminalgebühr von rund drei Euro erheben wird. Wie diese kassiert werden soll, ist noch völlig offen. Von der Flughafengesellschaft hieß es dazu lediglich: "Kein Kommentar." Ryanair warnte gestern davor zusätzlichen Gebühren. Die Fluggesellschaft habe auf dem Hunsrück-Flughafen bereits seine Ticketpreise um bis zu 20 Prozent reduziert, damit überhaupt noch Passagiere von dort aus flögen, sagte Ryanair-Sprecherin Anja Seugling. "Wenn eine solche Gebühr eingeführt wird, könnten zahlreiche Strecken nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden", kündigte Ryanair-Manager Michael Cawley an. Laut Ryanair macht das Unternehmen mit der Basis auf dem Hahn (elf Flugzeuge sind dort stationiert) Verluste.

(Trierischer Volksfreund vom 17.12.2008)