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Gebühren für Ryanair am Hahn bis 2011 stabil

Die Gebühren für den Billigflieger Ryanair am Hunsrück-Flughafen Hahn könnten laut der rheinland-pfälzischen SPD-Landesregierung frühestens 2011 in Verhandlungen erhöht werden. Bis dahin seien sie vertraglich festgeschrieben, sagte Verkehrsminister Hendrik Hering (SPD) gestern im Landtag.

Medienberichte über eine angeblich geplante Verdreifachung der Gebühren wegen der Verluste des Flughafens träfen nicht zu, so Hering.

Von Januar bis Oktober 2008 erwirtschaftete der ehemalige US-Fliegerhorst laut Verkehrsminister einen Verlust von 7,9 Millionen Euro vor Steuern und Zinsen (EBIT). Im gleichen Vorjahreszeitraum seien es sogar minus 9,1 Millionen Euro gewesen. Die Zahl der Passagiere sank nach Angaben des Ministers von Januar bis Oktober um rund 77.000 auf etwa 3,43 Millionen.

Der Hahn sei bundesweit eines der wichtigsten und erfolgreichsten Projekte ziviler Nutzung ehemaliger Militärflächen. Mehr als 9.000 Arbeitsplätze seien hier unmittelbar und mittelbar geschaffen und ein jährliches Steueraufkommen von über 50 Millionen Euro erreicht worden. Allerdings waren für diese "fast explosionsartige Entwicklung" laut Hering auch außerordentlich viele Investitionen nötig, etwa die Verlängerung der Lande- und Startbahn für fast 40 Millionen Euro. Die sich hieraus ergebenden Zinsbelastungen und Abschreibungen führten derzeit zu Verlusten. Entwicklungsgesellschaft für den Hahn

Der Verkehrsminister verwies auf die im Entstehen begriffene Entwicklungsgesellschaft, die helfen soll, den Flughafen Hahn in die Gewinnzone zu bringen. Ziel ist die Entwicklung und Vermarktung von Grundstücken auf dem Flughafengelände, die nicht mit dem Flugbetrieb zusammenhängen. Im Vordergrund stehen dabei laut Hering die Bereiche Handel, Logistik, Schulung/Ausbildung und Sport/Freizeit.

An der neuen Gesellschaft werden sich nach seinen Worten nach derzeitigem Stand das Land, der Flughafenbetreiber Fraport und zu einem kleinen Teil Kommunen beteiligen. "Ziel ist, dass die Mehrheit der Gesellschaftsanteile von einem privaten Gesellschafter übernommen wird", ergänzte der Minister. Die Verhandlungen seien noch nicht abgeschlossen.

(Südwestfunk vom 14.11.2008)