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27.5.2008, Die irische Fluggesellschaft Ryanair wird ab Ende Oktober auch von Zweibrücken aus verkehren. Damit fliegt Ryanair neben dem Hunsrückflughafen Hahn bereits den zweiten Flughafen in Rheinland-Pfalz an, wie der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) gemeinsam mit der Ryanair-Managerin Anja Seugling am Dienstag in Mainz bekanntgab. Mit Beginn des Winterflugplanes 2008/09 am 28. Oktober soll täglich jeweils ein Hin- und Rückflug zwischen Zweibrücken und dem Londoner Flughafen Stansted angeboten werden. Ryanair rechnet mit rund 100 000 Passagieren auf dieser Strecke im Jahr. Ein Flug solle ab einem Preis von 25,99 Euro inklusive Steuern und einem Gepäckstück unter zehn Kilogramm zu haben sein.

Nach Germanwings, TUIfly und Sky Airlines habe man nun mit Ryanair die vierte Fluggesellschaft nach Zweibrücken holen können, betonte Hering. «Ryanair ist unter Europas Fluggesellschaften der Branchenpionier und Marktführer im Low-Fare-Bereich», sagte Hering. Er freue sich darüber, dass Rheinland-Pfalz die überaus erfolgreiche Partnerschaft mit Ryanair nun anreichern und festigen könne, betonte der Minister. Eine Konkurrenz zum Angebot des Hunsrückflughafens Hahn, von wo aus London ebenfalls angesteuert wird, sieht Hering nicht. «Zweibrücken und Hahn haben getrennte Einzugsbereiche», betonte er.

Das Engagement von Ryanair stelle einmal mehr unter Beweis, dass der Flughafen Zweibrücken alle Voraussetzungen für internationalen Flugbetrieb auf wettbewerbsfähigem Niveau besitze. Die Flüge von Ryanair werden eine große Zielgruppe im grenzüberschreitenden Einzugsgebiet ansprechen, zeigte sich Hering überzeugt. Im vergangenen Jahr zählte Zweibrücken den Angaben zufolge rund 290 000 Passagiere.

Der Minister betonte auch die große Bedeutung des ehemaligen US-Militärflugplatzes für die wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region. Statt der ursprünglich 350 zivilen Arbeitsplätze im militärischen Bereich seien auf dem Flughafen inzwischen mehr als 2300 Jobs geschaffen worden. Durch das Engagement von Ryanair würden der Flughafen und damit das sogenannte Vier-Säulen-Konzept gestärkt, das nach dem Truppenabbau der US-Streitkräfte aus der Region auf die Verknüpfung von Flugbetrieb, Designer Outlets, Multimedia und Freizeitbereich setze.

Zugleich kündigte der Minister in den kommenden Tagen europaweite Ausschreibungen an, mit denen das Ministerium neue Partner sowohl als Betreiber wie auch als Eigner für den Flughafen Zweibrücken suchen wolle. Bislang gehört der ehemalige Militärflugplatz ausschließlich dem Land, das auch einziger Betreiber ist. In der Vergangenheit fuhr der Flughafen nach Angaben des Wirtschaftsministeriums rund zwei Millionen Euro Verlust pro Jahr ein.

Die FDP-Fraktion begrüßte das Engagement von Ryanair auf dem Flughafen Zweibrücken. Von den zu erwartenden zusätzlichen Touristen aus England profitiere die gesamte Region, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer Günter Eymael. Zugleich räumte er ein, dass noch noch einige Hausaufgaben erledigt werden müssten, um die Zukunft des Flughafens zu sichern. Er kritisierte, dass bislang weder ein privater Investor noch ein privater Betreiber gefunden worden sei, obwohl die Landesregierung schon vor Monaten angekündigt habe, dass man kurz vor einem Abschluss stehe.

(Deutscher Depeschendienst vom 27.05.2008)