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Flughafen Leipzig/Halle wird Zentrum für Riesenfrachter

Stationierung von bis zu sechs Frachtflieger des Typs AN-124-100: Flieger stehen im Rahmen des Salis-Projekts für kommerzielle Zwecke zur Verfügung

Leipzig. Auf dem Flughafen Leipzig/Halle wurde jetzt eine Wartungshalle für Großfrachter des Typs AN-124-100 eröffnet. Bis zu sechs Flugzeuge dieser russischen und ukrainischen Baureihe sind dort seit dem Frühjahr 2006 stationiert, um im Rahmen des Salis-Projekts (Strategic Airlift Interim Solution) für 16 europäische Staaten sowie Kanada zivile Einsätze zu fliegen.

Bislang wurden die Großfrachter von ihren Muttergesellschaften VolgaDnepr und Antonov Design Bureau in deren Herstellerwerken technisch betreut. Darüber hinaus gab es Checks im irischen Shannon, wo eine dritte Wartungsbasis stand. Diese wurde nun geschlossen und nach Leipzig/Halle verlagert.

Neben Flügen im Rahmen des Salis-Projekts stehen die Flieger auch für kommerzielle Zwecke zur Verfügung. "Seit Stationierung der AN-124 im März 2006 wurden von hier aus immerhin 19 Charterflüge abgewickelt, die mit dem SALIS-Projekt nichts zu tun hatten", sagte Leipzig/Halle-Geschäftsführer, Eric Malitzke der VerkehrsRundschau. In Kürze werden es 22 sein, da Porsche momentan mehrere Bedarfsflüge per AN-124-100 für den Transport seines Cayenne-Modells in die USA und nach Mexiko von Leipzig/Halle aus abwickelt. Pro Einsatz werden dabei 35 Autos mitgenommen.

Längerfristig glaubt Malitzke, werde sein Flughafen in die Rolle eines europäischen Zentrums für die russische und östliche Luftfahrt hinein wachsen. "Wir liegen geografisch sehr günstig und es gibt Bindungen, die bis in die Zeit der DDR zurück reichen". Die jetzt in Betrieb genommene Wartungshalle mit ihren 20 Flugzeugtechnikern sei ein weiterer Baustein auf diesem Weg. (hs)

(Verkehrs-Rundschau vom 19.01.2007)