Karte der BI von Anfang 2003 (Vor Eröffnung des Planfeststellungsverfahren)
Ortsumgehung Bärenbach schon eingezeichnet!

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"Das war von Anfang an beabsichtigt"
Dauerhafte Schließung der B 327: Traben-Trarbachs VG-Chef Ulrich K. Weisgerber vermutet dahinter eine Strategie

TRABEN-TRARBACH. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, Ulrich K. Weisgerber, hat in einem Brief an den rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Hendrik Hering erneut die Wiederherstellung der B 327 auf der alten Trasse gefordert. Die Straße sollte mittels einer Tunnellösung unter der bereits bestehenden Landebahn hindurch geführt werden.

Die Debatte zieht sich ins fünfte Jahr: Im September 2002, als es um das Raumordnungsverfahren zur Verlängerung der Start- und Landebahn Flughafen Frankfurt-Hahn ging, hatte der Verbandsgemeinderat Traben-Trarbach bereits deutlich gemacht: Wir stimmen den Plänen zu, aber unter der Bedingung, dass die B 327 (Hunsrückhöhenstraße) durch einen Tunnel unter der Rollbahn weitergeführt wird und während der Bauphase zur Verlängerung der Rollbahn die alte B 327 befahrbar bleiben muss.

Dieser Vorschlag wurde von den zuständigen Genehmigungsbehörden bislang abgelehnt. Immerhin wurde aber im späteren Planfeststellungsbeschluss festgelegt, die B 327 durch Verlegung der Trasse parallel zur neuen Start- und Landebahn zu erhalten. Inzwischen ist offenbar auch diese Lösung ad acta gelegt, denn Wirtschaftsminister Hendrik Hering hatte Mitte Dezember vergangenen Jahres eine Verlegung der B 327 in diesem Abschnitt abgelehnt (der TV berichtete).

Hintergrund: Das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Oppenheim hatte im Januar 2006 mitgeteilt, das Natura-2000-Gebiet "Ahringsbachtal" um genau die Flächen zu erweitern, durch die die neue Trasse für die im Plansfeststellungsbeschluss festgeschriebene Verlegung der B 327 führen sollte. Die Verbandsgemeinde (VG) Traben-Trarbach reagierte sofort und wies per Schreiben an das Landesamt auf mögliche Probleme bei der neuen Trassenführung hin.
Und die VG sollte Recht behalten. Denn Ende vergangenen Jahres einigten sich die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH und der gegen den Ausbau des Flughafens klagende Naturschutzbund BUND vor dem OVG darauf, die Durchgängigkeit der B 327 nicht mehr herzustellen. Dem BUND ging es vor allem um den Schutz der Mopsfledermaus.

Weisgerber vermutet, dass von Anfang an nicht beabsichtigt war, die durchgängige Befahrbarkeit der B 327 zu gewährleisten. Weisgerber: "Das zeigt auch die Tatsache, dass alle Zufahrtmöglichkeiten zum Flughafen von der Moselseite her geschlossen und nur noch vom jetzigen ,Mainzer Tor" her möglich sein sollen – aus wirtschaftlichen Gründen für den Flughafenbetreiber." Weisgerber weiter: "Es ist nicht hinnehmbar, dass für die Moselseite lediglich ökologische und für die Hunsrückseite jeweils ökonomische Aspekte herangezogen werden."

Unterdessen hat der Enkircher Bürger Dieter Hanß dazu aufgerufen, eine "Interessengemeinschaft Bürger für die Wiederherstellung der Hunsrückhöhenstraße" zu gründen. Hanß rechnet vor, dass durch die Umgehung über Bärenbach jährlich ein Mehrverbrauch von rund 50 000 Liter Sprit entsteht. Hanß: "Es fällt mir schwer zu glauben, dass der BUND dieses mit seinem Gewissen vereinbaren kann."

Die folgerichtige Entscheidung der Landesregierung und des Flughafens Frankfurt-Hahn könne nur sein, die alte B 327 auf einer Länge von 1,5 Kilometern zwischen den Abfahrten Raversbeuren und Lötzbeuren wieder herzustellen. fun/bre

(Trierischer Volksfreund vom 16.01.2007)