Zu den im Bericht angesprochenen Abschreibungen:

"Der Sprecher der Geschäftsführung, Jörg Schumacher, begründet dies mit hohen Investitionen in den vergangenen Jahren und den entsprechenden Abschreibungen."


Abschreibungen in Mio € auf Sachanlagen in den vergangenen Jahren

2001:
5.325.627
2002:
5.423.833
2003:
6.045.387
2004:
7.657.845
2005:
7.866.557
2006:
10.416.502

Es ist davon auszugehen, dass die Abschreibungen auf dem hohen Niveau von 2006 bleiben, da bspw. Gebäude, Einrichtungen und die Startbahn über einen sehr langen Zeitraum abgeschrieben werden.
Demzufolge werden sie auch in den nächsten Jahren das Geschäftsergebnis in hohem Maß belasten.

Ganz merkwürdig ist auch auch die Aussage in nachfolgendem Artikel, dass der Flughafen selbst bauen und vermieten will. Hier stellt sich uns die Frage, wer dies finanzieren soll. Die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, die bei einem Umsatz von ca. 40 Mio. € zwischen 15 und 20 Mio. Verlust erwirtschaftet, hat dafür sicherlich keine Mittel.

Zu den von Herrn Schumacher angegebenen 4,2 Millionen Passagieren

"Für das Jahr 2007 gehen wir von knapp 4,2 Millionen Passagieren aus, 2008 müssten wir die fünf Millionen schaffen oder sogar überschreiten."

Auch die Aussagen von Herrn Schumacher zu den Passagierzahlen im Jahr 2007 scheinen, vorsichtig ausgedrückt, recht optimistisch zu sein.
Mit Stand des 30.11.2007 waren es laut den Verkehrszahlen des Fraportkonzern erst 3,75 Mio. Passagiere.
Das am Flugplatz Hahn im Dezember 2007 ca. 450.000 Passagiere abgefertigt worden sind, ist kaum zu glauben.
Ob Herr Schumacher mit den geschönten Zahlen mal wieder die Öffentlichkeit täuschen wollte oder es einfach nicht besser wußte, ist uns nicht bekannt.

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Hahn: Schwarze Zahlen 2010?
Abschreibungen belasten Ergebnis - Fünf Millionen Passagiere in Sicht

HAHN. Der Flughafen Hahn im Hunsrück schreibt voraussichtlich erst im Jahr 2010 schwarze Zahlen. Der Sprecher der Geschäftsführung, Jörg Schumacher, begründet dies mit hohen Investitionen in den vergangenen Jahren und den entsprechenden Abschreibungen. 2006 verbuchte das Unternehmen Verluste in Höhe von rund 15,75 Millionen Euro, im Vorjahr waren es rund 15,9 Millionen Euro gewesen. Der operative Gewinn (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) war 2006 erstmals leicht positiv. Der Umsatz war um fast 7 Millionen auf rund 43,5 Millionen Euro gestiegen.

"Unser noch recht junges Geschäft ist Unwägbarkeiten ausgeliefert", sagte Schumacher. So kostete die Sanierung der Start- und Landebahn mehr als geplant. "Damit das (schwarze) Gesamtergebnis 2010 auf jeden Fall sicher ist, müssen wir zusätzliche Einnahmen erschließen", ergänzte der Manager. Beispielsweise will der Flughafen stärker in Immobiliengeschäfte einsteigen. Statt nur die Fläche für Bauprojekte von Kunden zur Verfügung zu stellen, will der Flughafen selbst bauen und vermieten. Zudem sollen die Fluggesellschaften stärker für Leistungen des Flughafens zur Kasse gebeten werden.

Die Passagierzahlen befinden sich laut Schumacher weiter im Aufwind. "Für das Jahr 2007 gehen wir von knapp 4,2 Millionen Passagieren aus, 2008 müssten wir die fünf Millionen schaffen oder sogar überschreiten." Die mit Abstand größte Passagierfluggesellschaft auf dem Hahn, der irische Billigflieger Ryanair, stockt die Zahl der Maschinen derzeit auf - bis 2012 sollen es 18 Stück sein.

Laut Schumacher sollen 2008 zwei weitere Fluggesellschaften ihren Flugbetrieb auf dem Hahn aufnehmen. Die Gespräche sind aber noch nicht abgeschlossen. An der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH sind der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport AG mit 65 Prozent und die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz mit je 17,5 Prozent beteiligt.

(Hunsrücker Zeitung vom 31.12.2007)