Fleck dankte dem Zweckverband Erbeskopf, dass er die Räumlichkeiten im Hunsrückhaus der Touristik GmbH mietfrei zur Verfügung gestellt hatte.

Da kann man ja nur gespannt sein, wieviel Miete jetzt für die Räumlichkeiten auf dem Flugplatz Hahn zu zahlen sind!
Wir befürchten, dass die Anmietung genutzt wird, um versteckte Subventionen der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH zukommen zu lassen. Auf jeden Fall bringt es mal wieder ein paar von der öffentlichen Hand finanzierten Arbeitsplätze für die Hahner Statistik.

Weitere Information:
Neuer Streit um Touristik Kritik am Umzug vom Erbeskopf zum Hahn:
Nach Ansicht der Experten überwiegen die Vorteile für den bisherigen Standort, weil die Räume bisher kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Ob das auch für den Hunsrück-Airport gilt, ist derzeit noch offen.
(Bericht vom 15.01.2008)

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Der Hahn wird Hunsrück-Zentrale
Die sechs Gesellschafter aus dem Kreis feiern großen Erfolg: Touristik GmbH zieht vom Erbeskopf auf den Flughafen um

Der Hunsrück bildet zusammen mit der Nahe eine von sieben Fremdenverkehrsregionen in Rheinland-Pfalz. Das ganze Land profitiert touristisch vom Flughafen Hahn. Jetzt will die Heimatregion ihren Airport ins Zentrum rücken.

HUNSRÜCK. Die Geschäftsstelle der Hunsrück-Touristik GmbH wird vom Erbeskopf auf den Hahn verlegt. Das hat jetzt der Aufsichtsrat mit großer Mehrheit beschlossen. Landrat Bertram Fleck in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender wird gemeinsam mit Geschäftsführer Jörn Winkhaus einen Bürostandort auf dem Flughafen-Gelände ausfindig machen und ein Finanzierungskonzept erstellen. Die Gesellschafterversammlung entscheidet dann endgültig über die Sitzverlagerung.

Dass nun bald auf dem Hahn alle Fäden für den Fremdenverkehr auf dem Hunsrück zusammenlaufen, bedeutet einen späten Sieg der sechs Gesellschafter der Touristik GmbH aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis. Die Verbandsgemeinden Emmelshausen, Kastellaun, Kirchberg, Rheinböllen und Simmern sowie der Kreis selbst haben seit der Geburtsstunde der Touristik-Gemeinschaft im Sommer 1997 den Flughafen als Sitz des Hunsrückbüros favorisiert.

Doch bei der Abstimmung im Juni 1997 in Kastellaun setzten die Gesellschafter aus dem hinteren Hunsrück mit Fortunas Hilfe das Hunsrückhaus auf dem Erbeskopf als Zentrale durch. Das Los entschied zu ihren Gunsten, nachdem keine Seite eine Mehrheit erzielt hatte. Die Cochem-Zeller und RheinHunsrücker stimmten für den Hahn, die Gesellschafter aus den Kreisen Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg für den Erbeskopf.

Am 1. Januar 1998 nahm das Büro im Hunsrückhaus seine Arbeit auf - es war eine interessante Arbeit mit Pilotcharakter. Denn erstmals verfügte der geografische Huns-rück von Kell am See bis Emmelshausen über ein selbstständig wirtschaftendes Touristik-Unternehmen unter professioneller Leitung. Von Anfang an war Bertram Fleck Vorsitzender des Aufsichtsrates. Er hatte stets für den Hahn als Sitz des Hunsrückbüros Partei ergriffen.

"Wenn auch eine Sitzverlegung auf den Flughafen aufgrund der besonderen Aufgabenstellung der Hunsrück-Touristik GmbH nicht zwingend erforderlich ist, so versprechen wir uns doch in der Marketingarbeit verbesserte Kontaktmöglichkeiten, eine Intensivierung der Lobbyarbeit und in einer direkten Nachbarschaft zu den Besucherströmen eine gesteigerte Nutzung des Potenzials des Flughafens Frankfurt-Hahn für die Tourismuswirtschaft in der Region." So bewertete Fleck den bevorstehenden Umzug auf den Hahn. Die "direkte Nachbarschaft zu den Besucherströmen" — dieses Argument zog umsostärker, je kraftvoller der Hahn zum Höhenflug ansetzte. Die zentrale Anlaufstelle für Touristen gehört dorthin, wo die Touristen aus ganz Europa ankommen — dieses Argument zog mittlerweile auch ganz hinten im Hunsrück.

Weiter vorne wurden derweil die Stimmen immer lauter, die bei der Verlagerung auf den Hahn endlich Nägel mit Köpfen machen wollten.


VG Simmern machte Druck


Der Verbandsgemeinderat Simmern ergriff im Februar 2006 die Initiative. Einstimmig beschloss der Rat, in der nächsten Gesellschafterversammlung die Verlegung der Geschäftsstelle zu beantragen. Bei rund vier Millionen Passagieren bietet sich auf dem Hahn die Möglichkeit, Tourismus, Kultur und Wirtschaft der Hunsrück-Region unmittelbar zu bewerben, hieß es in der Resolution. Die Angebote des Hunsrücks könnten einer größeren Öffentlichkeit nähergebracht und unmittelbar vermarktet werden. Zudem würde die Touristik-Gesellschaft als Marketing-Organisation für die Höhen-Region auf dem Hahn viel besser als bisher wahrgenommen, argumentierten die Simmerner weiter.

Der VG-Rat Simmern meinte es sehr ernst mit seinem Plädoyer für den Umzug auf den Hahn. Sprach er doch die Drohung aus, der HunsrückTouristik GmbH den Rücken zu kehren, falls die Gesellschafterversammlung den Antrag ablehne.
Unterstützung erhielten die Simmerner im November vom Kreis. Auch der Kreistag sprach sich für die Einrichtung des Touristikbüros auf dem Hahn aus.
Den Weg frei gemacht für die Entscheidung des Aufsichtsrates für den Umzug auf den Hahn hat der Verbandsausschuss des Zweckverbandes Erbeskopf als Eigentümer des Hunsrückhauses. Verbandsvorsteher Hans-Dieter Dellwo, Bürgermeister der VG Thalfang, hat dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass der Zweckverband die jetzigen Räume der Hunsrück Touristik GmbH für das " Zukunftskonzept Erbeskopf" benötigt.

Fleck dankte dem Zweckverband Erbeskopf, dass er die Räumlichkeiten im Hunsrückhaus der Touristik GmbH mietfrei zur Verfügung gestellt hatte.(ww)

(Hunsrücker Zeitung vom 28.12.2007)