Jeder blamiert sich so gut wie er kann!

Zurück zur Übersicht

drucken

Markus Lorenz zur Entwicklung des Flughafens

So richtig raus mit der Sprache wollte er gestern noch nicht, der Hahn-Manager Stefano Wulf. Darauf, dass der Hunsrück-Airport nun endgültig die rote Zone verlassen hat und 2006 erstmals wirtschaftlich arbeitete, ließ er sich nicht festnageln. Immerhin bekannte der Geschäftsführer: "Es sieht ganz so aus, dass wir im Plan bleiben." Und dieser Plan lautet: aus rot mach schwarz. Sollten die Wirtschaftsprüfer feststellen, dass unter dem Strich zumindest die berühmt-berüchtigte "schwarze Null" stehen bleibt, wäre dies ein Meilenstein in der Geschichte des Flughafens Hahn. Das größte Konversionsprojekt des Landes würde dann – endlich – auf eigenen Beinen stehen.

Die Hahn-Macher hätten damit vielen Kritikern den Wind aus den Segeln genommen, die bisher immer spöttisch von "Zuschussbetrieb" oder "Steuervernichtungsmaschine" geredet haben. Dabei war von Anfang an klar: Ein solch großes Projekt wie der Hunsrück-Airport braucht seine Zeit – und auch sein Geld. Schließlich stand es nach dem (oft geforderten: "Ami go home") Abzug der Amerikaner, ihrer Kaufkraft, den Mieteinnahmen und Arbeitsplätzen auf der kargen Hunsrückhöhe nicht unbedingt zum Besten.

Wer erinnert sich nicht an das ungläubige Kopfschütteln, das Gisela Neubauer erntete, als die damalige Landtagsabgeordnete nach dem Abschied der Amerikaner davon sprach, dass man vielleicht eines Tages vom Hahn nach Mallorca in den Urlaub fliegen kann. Viele machten sich damals über sie lustig, heute wird sie über ihre Kritiker schmunzeln können.

Freuen dürfen sich über den Fortschritt des Hahns viele Politiker in Mainz und im Rhein-Hunsrück-Kreis – wenn es um das Konversionsprojekt ging, wurde oft über alle Parteigrenzen hinweg zusammengearbeitet, oben wie unten. Freuen darf sich aber auch der Großteil der Bürger in unserer Region, der sich schon immer in beeindruckender Weise hinter den Hahn gestellt hat. Der Erfolg des Flughafens ist auch und vor allem ihr Verdienst.

(Hunsrücker Zeitung vom 15.01.2007)