Angesichts dieser Zahlen wird der Flugplatz Hahn bestimmt im nächsten Jahr vom Flughafen Leipzig-Halle in der abgefertigten Frachtmenge überholt.

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Testbetrieb auf DHL Luftdrehkreuz beginnt Mitte dieses Jahres

© Konstantin von Wedelstädt

25.1.2007, Schkeuditz (ddp-lsa). Der Bau des europäischen Luftfrachtdrehkreuzes der Post-Express-Tochter DHL auf dem Flughafen Leipzig/Halle liegt nach Unternehmensangaben im Plan. Mitte 2008 werde dort der Betrieb aufgenommen, kündigte der Projektleiter und Geschäftsführer der DHL Hub Leipzig GmbH, Michael Reinboth, am Donnerstag an. Dann werden täglich 50 Flugzeuge in Leipzig/Halle landen und starten und 2000 Tonnen Fracht pro Nacht umgeschlagen. Bereits Mitte dieses Jahres soll der Testbetrieb beginnen. 2008 geht auch der neue Bahnhof in Betrieb, mit dem Fracht unter anderem nach Frankfurt am Main per Bahn geschickt wird. Inzwischen liegen rund 41 000 Bewerbungen für die 3500 Stellen vor, die bis zum Jahr 2012 entstehen sollen.

Für die dreimonatige Testphase, die unter möglichst realen Bedingungen ablaufen soll, würden zurzeit von Beschäftigten mehrerer Behindertenwerkstätten in Halle und Leipzig etwa 70 000 Testpakete unterschiedlicher Größe und mit einem Gewicht zwischen einem halben und 20 Kilogramm gepackt. Damit sollten die im Verteilzentrum installierte Technik und das Zusammenspiel der Mitarbeiter eingehend geprüft werden, sagte Reinboth. Allerdings würden die Testpakete nicht per Flugzeug verschickt.

Bei den Test würden drei Mal pro Woche verschiedene Szenarien geprobt, sagte James Ward, der den reibungslosen Übergang des Betriebs vorbereitet. Selbst die Verteilung der Fracht bei Schnee solle im Sommer simuliert werden. «Wir überlassen nichts dem Zufall», sagte der aus New Jersey stammte Fachmann für Luftfrachtexpressgüter.

Die vor einem Jahr begonnenen Bauarbeiten für das Luftfrachtdrehkreuz sind sichtbar vorangekommen. Im 400 Meter langen Verteilzentrum würden gegenwärtig die Sortiertechnik und ein sechs Kilometer langes Förderband eingebaut, sagte Reinboth. Im Hangar, in dem eine 47 Kilometer lange Fußbodenheizung verlegt wurde, erfolge der Innenausbau. DHL investiert auf dem Flughafen nach eigenen Angaben 300 Millionen Euro. Allein 70 Millionen Euro entfallen auf die Sortieranlage.

Bereits heute arbeiten etwa 600 Mitarbeiter für das Luftfrachtdrehkreuz. Ende des Jahres sollen es 2000 sein. Inzwischen landen und starten auf dem Airport wochentags täglich zwölf Frachtmaschinen von DHL. Dabei werden etwa 150 Tonnen Fracht umgeschlagen.

Trotz der 41 000 Bewerbungen sucht DHL nach eigenen Angaben weiter nach Fachkräften wie Luftverkehrs- oder Speditionskaufleuten. Ein Drittel der Bewerber seien Frauen, sagte Reinboth. Ein Viertel seien arbeitslos. Die meisten Bewerber kämen mit 40 Prozent aus Sachsen und mit 35 Prozent aus Sachsen-Anhalt. Aber auch Thüringer, Brandenburger, Niedersachsen und Mecklenburger befänden sich unter den Interessenten. Von den künftig 3500 Mitarbeitern würden etwa 60 Prozent einen Vollzeitjob aufnehmen.

(© Deutscher Depechen Dienst (ddp) vom 27.01.2007 )

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