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US-Flüge aus Kuwait über den Hahn?
Flughafen will neue Bahn in Betrieb nehmen

lac. HAHN Der Flughafen-Hahn will einen Teil der verlängerten Start- und Landebahn in nordöstlicher Richtung in Betrieb nehmen. Dies bestätigte gestern Flughafen-Sprecherin Maria Horbert auf Anfrage dieser Zeitung. Beim Oberverwaltungsgericht Koblenz habe die Gesellschaft beantragt, 3500 Meter der Landebahn in nordöstlicher Richtung verwenden zu können. Darüber habe das Gericht noch nicht entschieden. Zudem will der Flughafen Waldflächen im Nordosten ankaufen. Entgegen anderslautender Aussagen des Airports vom Dienstag sollen diese etwa drei Hektar großen Waldgebiete nicht sofort gerodet werden. "Es geht um eine langfristige Absicherung der Hindernisfreiheit", sagte Horbert. Dies habe aber keine Auswirkungen auf das Planfestellungsverfahren. Gerodet werden sollen Gebiete parallel zur Landebahn entlang der Hunsrück-Höhenstraße.

Nach Angaben Horberts ist die Verlängerung der Start- und Landebahn um fast 700 Meter auf 3800 Meter beendet. Um sie in südwestlicher Richtung in Betrieb nehmen zu können, müsste das Oberverwaltungsgericht in Koblenz grünes Licht geben. Das Gericht muss noch über eine Klage des BUND entscheiden, der um die Waldgebiete südwestlich der Piste (Stichwort Mopsfledermaus) kämpft.

Ursache des neuen Antrags vor Gericht könnte Druck der Hahn-Kunden sein. Nach Informationen dieser Zeitung hat sich die amerikanische Fluggesellschaft Omniair, die sich auf US-Truppentransporte zu Einsatzorten wie etwa den Irak spezialisiert hat, für den Hahn als Basis entschieden. Omniair hofft mit einer verlängerten Piste auch Militärtransporte von Kuwait in die USA (über den Hahn) abwickeln zu können. Andere US-Fluggesellschaften wollen ihre Entscheidungen, ob sie auf den Hahn gehen, offenbar von der Verlängerung der Bahn abhängig machen.

(Wiesbadener Tagblatt vom 19.01.2006)