Die Analyse der Geschäftsberichte der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH der vergangenen Jahre incl. Angaben zum Marketing-Support finden Sie hier:

Flugplatz Hahn
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Später Flug in Gewinnzone

Flughafen Hahn voraussichtlich erst nach 2008 profitabel

LAUTZENHAUSEN. (dpa) Der Flughafen Hahn wird die Gewinnzone nach Einschätzung der Geschäftsführung später als ursprünglich geplant erreichen.

Eigentlich sollte die FraportTochter Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH im Jahr 2008 unterm Strich schwarze Zahlen schreiben. "Das wird sich ein Stück nach hinten verschieben", sagte der kaufmännische Geschäftsführer Stefano Wulf. Unter dem Strich sei ein Gewinn vielleicht 2009 möglich.

Ein Grund sei die verspätete vollständige Inbetriebnahme der verlängerten Start- und Landebahn, die nun für das erste Quartal 2007 geplant sei. Im Herbst hatte sich der Flughafen mit Naturschützern über letzte Rodungen an der Bahn geeinigt. Die einzige Start- und Landebahn auf dem Hahn sollte eigentlich Anfang 2006 in voller Länge in Betrieb gehen. Die Verzögerung habe "ganz klar zu finanziellen Einbußen geführt", sagte Wulf. Nach seinen Worten kostete der Ausbau 30 Millionen Euro. "Das ist jetzt verbaut und belastet uns auf der Kostenseite." Ein Mehr an Umsatz bringe die Bahn jedoch erst mit ein- bis zweijähriger Verspätung. Wulf rechnete damit, dass der Verlust des Flughafens im Jahr 2006 rund 16 bis 20 Millionen Euro betragen wird. 2005 waren es 15,9 Millionen Euro.


Nachfrage ausbauen


Frachtkunden hätten ihre Planung auf die Verlängerung ausgerichtet, zudem sei der Flughafen permanent mit Neukunden im Frachtbereich im Gespräch, sagte Wulf. "Wir sind bei vielen konkret auf dem ,Radarschirm'." Air France Cargo, die bislang einen reinen LKW-Frachtverkehr über den Hahn abwickelt, sei ein "Top-Kandidat" für Luftfracht.

Es fehle bislang nur das Reststück der Rollbahn, damit Langstrecken-Maschinen mit voller Beladung und vollem Tank starten könnten.

Bislang nutzen die Kunden ein Teilstück der Start- und Landebahn. Der frühere US-Militärflughafen Hahn wird seit 1993 zivil genutzt.

Die größte Herausforderung für die kommenden Jahre bestehe darin, den Flughafen ohne weitere Verzögerungen so auszubauen, dass er die Nachfrage erfülle und profitabel werde, sagte Wulf. "Wir haben immer gesagt, dass das hier am Ende ein Flughafen sein muss, der Geld verdient." Die Jahre der Anfangszweifel, in denen der Flughafen zuweilen auch grundsätzlich in Frage gestellt worden sei, hält der Geschäftsführer für überwunden. Dass der "Knoten geplatzt" sei, zeigten auch die Investitionen zahlreicher Fremdfirmen auf dem Hahn. sas/bru

(Trierischer Volksfreund vom 27.12.2006)