HAHN. (Irs) Die Frachtfluggesellschaft British Airways World Cargo hat den Flughafen Hahn zur Wintersaison verlassen und fliegt zunächst wieder von Frankfurt aus.
Eine Sprecherin des HunstückFlughafens bestätigte am Freitag entsprechende Angaben der "Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn". British Airways World Cargo gehört zu den größten FrachtfluggeselIschaften der Welt. Angesichts neuer angekündigter Großinvestitionen an dem ehemaligen US-Fliegerhorst warnte die Bürgerinitiative vor Euphorie. Auch die Frachtgesellschaft Air New Zealand Cargo habe Hahn den Rücken gekehrt. Die Sprecherin des Flughafens bestätigte dies ebenfalls. Sie verwies aber darauf, dass beide Gesellschaften möglicherweise im Sommer zurückkämen. Der Geschäftsführer der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Jörg Schumacher, hatte Anfang der Woche angekündigt, dass im kommenden Jahr eine Frachtgesellschaft in vergleichbarem Umfang wie der irische Billigflieger Ryanair an dem ehemaligen Militärflughafen investieren werde.
Für 2006 rechne er mit 300 bis 400 neuen Arbeitsplätzen auf dem Flughafen. Ryanair will seine Flotte in Hahn bis 2012 von sechs auf 18 Flugzeuge erweitern. Die Direktorin für Vermarktung und Verkauf am Flughafen Hahn, Maria Muller, sagte am Freitag, British Airways World Cargo habe am Flughafen Frankfurt für die Wintersaison gute Zeitfenster zum Starten und Landen bekommen. Die Gesellschaft war erst im Herbst 2004 von Frankfurt nach Hahn gekommen. "Das Rad in der Luftfracht dreht sich schnell", sagte Muller. Die Gesellschaften reagierten sofort auf Veränderungen auf dem Markt.
Die Bürgerinitiative warf dem Flughafen im Hunsrück vor, den Wechsel von British Airways World Cargo nach Frankfurt stillgeschwiegen zu haben. Im Frachtgeschäft sei er nur für Gesellschaften mit alten und überlauten Flugzeugen interessant. Verkaufsdirektorin Muller sagte, der Flughafen Hahn habe unter dem Strich in diesem Jahr die Prognose im Frachtverkehr übertroffen. "Wir hatten für dieses Jahr 80 000 Tonnen reine geflogene Luftfracht prognostiziert", berichtete sie. jetzt seien es aber bereits 90 000 Tonnen. hw/-agn
(Trierischer Volksfreund vom 18.12.2005)