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Ver.di kritisiert Arbeitsbedingungen am Flughafen Hahn

Die Gewerkschaft ver.di hat an die Landesregierung appelliert, die entstandenen Arbeitsplätze auf dem Flughafen Hahn genauer unter die Lupe zu nehmen. Es gebe auf dem Hahn zu viele Betriebe, die "heuern und feuern" und die "Dumpinglöhne bezahlen", sagte ver.di-Sprecher Jürgen Dehnert im SWR.

Entscheidend sei nicht nur die Anzahl der Arbeitsplätze, "sondern dass auch Arbeitsplätze entstehen, die die Mindestnormen erfüllen. Also das heißt, dass dort Interessenvertretungen bestehen, dass Tarifverträge gelten, dass die Gesetze eingehalten werden", sagte Dehnert dem SWR-Fernsehmagazin "Ländersache" aus Mainz.

Eine genaue Zahl von Arbeitnehmern, die unter schlechten Bedingungen in Betrieben auf dem Hahn arbeiten, konnte ver.di nicht nennen. Etwa 500 der insgesamt 2.500 Flughafen-Beschäftigten arbeiten nach Angaben der Gewerkschaft in Unternehmen, die einen Betriebsrat haben und nach Tarifvertrag bezahlen. Bei den anderen 2.000 Arbeitsplätzen "stuft sich das ab von relativ guten Arbeitsbedingungen bis hin zu Betrieben, in denen tatsächlich geheuert und gefeuert wird, in denen Dumpinglöhne bezahlt werden und in denen Arbeitszeiten verlängert werden", so Dehnert.

Ein ehemaliger Beschäftigter eines Logistik-Unternehmens auf dem Hahn sprach gegenüber "Ländersache" von dem Druck, unter dem die Arbeitnehmer stehen: "Du hast ein freies Wochenende im Monat – und das nicht immer ... Weil die Leute Angst haben, gehen sie arbeiten."

(SWR vom 01.12.2005)