Allein im Monat Janaur 2004 weist die Statistik der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen für den Flugplatz Hahn 7.468 Transitpassagiere aus.
Hierbei dürfte es sich wohl um die durchgeschleusten Kämpfer für die Sicherung der Schürfrechte im nahen Osten handeln.

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Der Hahn hat US-Soldaten wieder

Truppentransporte in und aus dem Irak machen im Hunsrück Pause - Streitkräfte warten in Terminal 2 auf ihre Weiterreise

Da hat man gedacht, die Zeit der Amerikaner auf dem Hahn sei längst vorbei. Und es gibt viele Hunsrücker, die der Zeit sehnsüchtig gedenken. Doch Hahn Air Base war ein Militärstützpunkt. Und wenn zurzeit der Flughafen Frankfurt-Hahn wieder mit Amerikanern zu tun hat, dann handelt es sich erneut um US-Militär.

FLUGHAFEN HAHN. Gestern um 10 Uhr: Im Terminal 1 auf dem Hahn herrscht hektische Betriebsamkeit. Fluggäste schieben ihr Gepäck aneinander vorbei, checken am Schalter ein, folgen den Anweisungen der Lautsprecherdurchsage.

Nebenan, in Terminal 2 nichts davon. Ein paar Fluggäste verlassen das Gebäude mit fragendem Blick. Gerade haben sie für ihren Ryanair-Flug das Gepäck abgegeben, und nun werden sie ins Nachbargebäude geschickt. Terminal 2 leert sich. Die Bäckerei-Verkäuferin hat kaum Kunden. Ein einzelner Kaffetrinker schlürft nebenan im Bistro seinen Espresso.

10.45 Uhr: Jetzt kommt Leben in die Bude. Fluggäste aus Sardinien sind gerade gelandet, laufen durchs Terminal nach draußen zu den Bussen. Sämtliche Durchgänge zum Sicherheitsbereich sind verschlossen.

10.50 Uhr: Auf dem Rollfeld setzt eine DC 10 der Omni-Air International auf und fährt zu ihrem Stellplatz auf dem Vorfeld. Fünf Minuten später füllt sich der Transitraum mit Männern und Frauen in khakifabenen Uniformen. US-Amerikaner, die von ihrem Einsatz im Irak auf dem Heimflug sind, machen einen Zwischenstopp auf dem Hahn. Draußen wird ihre Maschine betankt.

Ein Unternehmer, der zwei Restaurants im Terminal 2 betreibt, schiebt kistenweise Cola, Limonade und Mineralwasser durch die Sicherheitsschleuse. Durch die Glasscheiben sieht man hin und wieder Soldaten, wie sie scherzen, sich unterhalten und Fotos von sich aufnehmen. Sie haben ihren Einsatz im Krisengebiet hinter sich. Bald wird ihr Flieger nach Bangor im US-Bundesstaat Maine abheben. Der Hunsrück als letzte Station vor der Heimat. Doch es geht auch andersherum. Auf der Besucherterasse treffen wir einen so genannten Spotter. Das sind Flugzeug-Liebhaber, die die Maschinen mit der Kamera jagen. Frederik Neeb aus Niederweiler steht hier fast jeden Tag. Für den 19-Jährigen ist der Ami-Transport nichts Neues: "Einmal hab" ich acht Maschinen an einem Tag gezählt, aber meist sind es eine bis vier", sagt er.

Die Flugpläne erfährt er aus dem Internet. Die Charterflüge laufen wohl noch eine ganze Weile vom Hahn aus - und schönen sicher auch die Statistik. Thomas Torkler

(Hunsrücker Zeitung vom 05.03.2005)