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Lufthansa Cargo droht Frankfurt mit Teilabzug

28. November 2005 Für den Fall eines Nachtflugverbots am Rhein-Main-Flughafen ab 2009 erwägt die Lufthansa einen Teilabzug ihrer Frachtflotte von Frankfurt nach Leipzig. Derzeit liefen Verhandlungen mit dem dortigen Flughafen, sagte ein Sprecher der Konzerntochtergesellschaft Lufthansa Cargo.

Lufthansa Cargo ist als einer der wichtigsten Dienstleister für die Post-Tochtergesellschaft DHL tätig, die in Leipzig derzeit für 300 Millionen Euro ihr europäisches Frachtdrehkreuz errichtet. In Frankfurt droht ab 2009 ein Nachtflugverbot, das der Sprecher als "existentielle Bedrohung" für Lufthansa Cargo bezeichnete. Rund ein Drittel der Frachtflotte sei an das DHL-Geschäft gebunden. "Es gibt aber keinen Automatismus", sagte der Sprecher. Die derzeitigen Verträge mit DHL liefen bis ins Jahr 2009.

"Sollte DHL auch das Geschäft mit Langstreckenflügen nach Leipzig verlagern, dann gehen wir mit", ergänzte er. Bei einem kompletten Weggang von Lufthansa Cargo mit entsprechender Verlagerung würde der Flughafenbetreiber Fraport in Frankfurt seinen größten Frachtkunden verlieren. Lufthansa Cargo beschäftigt in Frankfurt rund 3500 Mitarbeiter. Fraport plant den Bau einer weiteren Landebahn. Die Hessische Landesregierung macht die Genehmigung von der Zusage eines Nachtflugverbots für die Zeit von 23 bis 5 Uhr abhängig.

(Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28.12.2005)