Hunsrücker Nachtfluglärmfetischisten zu Tode betrübt.

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Der Nachtpoststern wird "untergehen"

Deutsche Post strukturiert ihre Flüge völlig neu

FRANKFURT. Die Deutsche Post AG will vom kommenden Frühjahr an die Zahl ihrer Nachtflüge vor allem am Frankfurter Rhein-Main-Flughafen verringern. Mit dem Sommerflugplan 2005 soll, beginnend im März, der über Frankfurt abgewickelte so genannte Nachtpoststern aufgelöst und durch Direktflüge ersetzt werden.

Dies sicherte der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens, Klaus Zumwinkel, dem hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) in einem persönlichen Gespräch zu. Die Zahl der in Frankfurt nötigen Flüge könnte so von bisher zwölf auf zunächst vier und 2006 sogar auf zwei pro Nacht reduziert werden. Dennoch hält das Unternehmen grundsätzlich daran fest, dass nächtliche Flugbewegungen nötig sind: "Wir sind weiterhin darauf angewiesen, dass wir nachts fliegen können", betonte ein Sprecher.

Ob die Post gegen das in Frankfurt geplante Nachtflugverbot juristisch angehen wird, wie in der Vergangenheit gemutmaßt wurde, wollte der Unternehmenssprecher zwar nicht völlig ausschließen.

Er sagte aber: "Ich glaube nicht, dass wir auf dieser Ebene weiter diskutieren müssen." Im Zusammenhang mit der geplanten neuen Landebahn am größten deutschen Flughafen ist ein Verbot planmäßiger Starts und Landungen auf dem Rhein-Main-Flughafen zwischen 23 und 5 Uhr vorgesehen und von der Landespolitik auch zugesagt.

Koch begrüßte daher die Ankündigung der Post. Der Verzicht auf acht bis zehn nächtliche Flugbewegungen stelle für die Bewohner der Rhein-Main-Region eine erhebliche Entlastung dar. Das Unternehmen reagiert, so Koch, "auf die berechtigten Anliegen der Bürger".

Die Zahl aller Nachtpostflüge bundesweit wird den Angaben zufolge von 20 auf 14 sinken. Ein Jahr später ist eine weitere Reduzierung auf zehn Starts und Landungen pro Nacht geplant. Möglich machen soll das eine Umstrukturierung des nächtlichen Luftpostnetzes mit neuen Flugverbindungen und der Verlagerung von Transporten auf die Straße. Der Kunde soll Zumwinkel zufolge nichts von der logistischen Änderung mitbekommen.

(Hunsrücker Zeitung vom 17.07.2004)