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Abflug in 34 europäische Städte
Billig-Airlines fliegen auf Berlin: Schönefeld ist der am schnellsten wachsende Flughafen Deutschlands

Von Katrin Schoelkopf

Wer zu spät kommt, hat das Nachsehen. Doch wer rechtzeitig plant, im Internet surft und auf Service keinen Wert legt, für den rückt Europa - zumindest was die Reisekosten betrifft - immer näher. Die so genannten Billigflieger machen es möglich. Mit Inkraftreten des neuen Sommerflugplans können insgesamt 34 europäische Städte in 17 Ländern für wenig Geld ("low cost") angeflogen werden - 15 Städte mehr als zuvor.

Innerhalb Deutschlands sind acht Ziele im Angebot. Ein Boom setzte in Berlin im vergangenen Jahr ein. Der Chef der Berliner Flughäfen, Dieter Johannsen-Roth, setzte auf Low Cost Carrier, um den defizitären Airport Schönefeld für den Bau des Großflughafens finanziell fit zu machen. Mittlerweile starten in Schönefeld fünf Anbieter: Germanwings (Köln, Stuttgart, je 19 Euro), V-Bird (Niederrhein, 29 Euro), Ryanair (London, voraussichtlich nur bis 31. März), Volareweb (Rom, Mailand, Venedig, je 39,48 Euro und Brindisi, 82,90 Euro) und Basiq Air (Rotterdam, 46 Euro). Ab morgen kommt mit der irischen Aer Lingus eine Verbindung nach Dublin (78,50 Euro) hinzu.

Der große Coup gelang mit der Ansiedlung des britischen Billigfliegers Easyjet, der vom 28. April bis 17. Juni nach und nach 13 europäische Städte anfliegen wird: ab 28. April London und Liverpool, ab 1. Mai Newcastle, ab 10. Mai Paris, ab 13. Mai Kopenhagen, Athen, Nizza, ab 20. Mai Basel, Mallorca, Bristol, ab 9. Juni Barcelona, ab 17. Juni Budapest und Neapel. Tickets kosten zwischen 25,49 und 39,49 Euro. Bei allen Preisen handelt es sich ohne Gewähr um die günstigsten Tarife für eine Einfachstrecke inklusive Steuern.

Mit der Ansiedlung der Billigflieger ist Schönefeld nach Angaben der Flughafengesellschaft der am schnellsten wachsende Flughafen in Deutschland. Noch in diesem Jahr soll die Anzahl der Passagiere von derzeit 1,7 auf 3,3 Millionen. anwachsen. Auch in Tegel kommen neue Billigstrecken hinzu: Ab 19. April startet die Fairline Austria nach Graz und Linz, ab 29. April Hapag Lloyd Express nach Klagenfurt und Neapel sowie ab Mai/Juni Wizz Air nach Budapest und Kattowitz. Und das Marktsegment Low Cost ist nach Aussagen von Easyjet-Marketing-Chef Philippe Vignon noch lange nicht ausgereizt.

Originalbericht

(Berliner Morgenpost vom 30.03.2004)