Wie sagte ein Luftfrachtexperte bei der Sitzung des Regionalen Dialogforums auf dem Flugplatz Hahn so schön: "Auf den Hahn kommen nur die Frachtgesellschaften, die nichts drauf haben!"

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Zweites Standbein für den Hahn

Russische Aeroflot legt ihren Stützpunkt in Europa auf den Hunsrück-Flughafen

Lautzenhausen. Die russische Frachtfluggesellschaft Aeroflot will ihren Europa-Stützpunkt auf dem Flughafen Hahn aufbauen. Das gab der Generaldirektor der russischen Gesellschaft, Igor Desiatnichenko, auf einer Pressekonferenz auf dem Hunsrückflughafen bekannt.
Als zweites Standbdn zusätzlich zur irischen Billigfluglinie Ryanair bezeichnete Hahn-Pressesprecherin Maria Horbert die weitere Erfolgsmeidung für den Flughafen.

"Das ist ein großer Meilenstein für den Hahn", erklarte Verkehrsminister Hans Artur Bauckhage. "Das bedeutet eine spürbare Stärkung für das Standbein Fracht im Flughafengeschäft".

Ab Dezember will die Aeroflet ihr gesamtes europäisches Frachtfluggeschäft auf den Flughafen Hahn konzentrieren. Zur Zeit fliegt russische Fluggesellschaft mit zwei Frachtern des Typs DC 10, dreimal pro Woche von Hahn über Moskau nach Tokio. Davon geht ein Flug über Moskau, die anderen beiden über Oslo und Nowosibirsk. Außerdem werden zwei Flüge nach Peking durchgeführt. Ab Ende Oktober wird bereits fünf Mal pro Woche gestartet. Außerdem sollen zusätzlich zwei Flugzeuge des Typs DC 10 auf dem Flughafen stationiert werden. Dadurch entstehen 20 neue Arbeitsplätze, mit vierzig zusätzlichen rechnet man in der Region. Für 2002 sollen insgesamt 180 000 Tonnen Fracht am Hahn umgeschlagen werden. Das sind rund 50 000 Tonnen mehr als im vergangenen Jahr. Derzeit können die Frachter allerdings nicht voll beladen werden, da die Startbahn zu kurz ist. So soll die Bahn von 3045 Meter auf 3 800 Meter in Richtung Kleinich verlängert werden, das Raumordnungsverfahren bei der Struktur- und Genehmigungbehörde Nord läuft.

"Die Entscheidung der Aeroflot, Frankfurt-Hahn zum Europa-Hub auszubauen, bedeutet für uns eine Aufwertung des Frachtstandortes", so Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher. "Außerdem ist das Verhältnis zur Aeroflot nicht nur ein Verhältnis zum Kunden, es ist wie das Verhältnis innerhalb der Familie", lobte der Geschäftsführer. Der Hahn hat im Vergleich zu unserem früheren Standort Luxemburg einen großen qualitativen Vorteil, er ist wirtschaftlicher", erklärte Igor Desiatnichenko, stellvertretender Generaldirektor , der Frachtgesellschaft. Die Aeroflot beschäftigt insgesamt rund 15 000 Mitarbeiter. Neben der Reservierung von Cargo- und Passagierflügen, der Auslieferung von Importfracht und der Organisation von Frachtcharterflügen, absolviert sie vor allem den Transport von allgemeinen, verderblichen und Gejahrgütern.

(Zeller Wochenspiegel vom 16.10.2002)