Fluglärm sorgt für schlaflose Nächte

Internationales Treffen von Bürgerinitiativen in Trier

Von unserem Mitarbeiter
HANS MICHAEL ENGELKE

TRIER. Anlässlich des "Internationalen Tages gegen Lärm" trafen sich Vertreter von deutschen, französischen und luxemburgischen Bürgerinitiativen und Organisationen in Trier. Ihr Protest richtet sich gegen den Fluglärm in ihren Wohnorten.

Insbesondere den Nachtflügen haben die Vertreter dieser Gruppen den Kampf angesagt. So befürchten die Vertreter der "Bürgerinitiative Hahn" eine drastische Zunahme der Nachtflüge. Da es auf dem Frankfurter Airport künftig keine Nachtflug-Genehmigungen mehr geben soll, werde eine große Zahl dieser Flüge dann am Flughafen Hahn abgewickelt.

Bereits jetzt sei die Belastung für die Bewohner des Hunsrückdorfes Hahn aber zu hoch. Auch gegen die geplante Verlängerung der Start- und Landebahn setzen sich die Mitglieder dieser Initiative ein.

Noch keine Nachtflüge gibt es dagegen in Zweibrücken. Doch auch in der Vorderpfalz hat die örtliche Bürgerinitiative starke Bedenken, da die dortigen Behörden bereits ihr Einverständnis für die Erlaubnis von Nachtflügen signalisiert hätten.

Auch Vertreter des Bitburger Vereines "Bürger gegen Nachtflug" waren nach Trier gekommen. Sie befürchten ebenfalls eine starke Zunahme des Verkehrs am nächtlichen Himmel über Bitburg. Insbesondere die Suche der luxemburgischen Luftfrachtgesellschaft Cargolux nach einem zweiten Heimatflughafen lässt die Bitburger aufhorchen. Der Flughafen Luxemburg stößt an seine Kapazitätsgrenzen, die Cargolux möchte aber mit ihrer vergrößerten Flotte gerne mehr Nachtflüge durchführen.

Auch die Vertreterin des Grünen Euro-Regionalbüros SarLorLux sieht derzeit keinen Bedarf an zusätzlicher Kapazität in Bitburg. Sie bemängelt vor allem die dafür fehlende Infrastruktur rund um Bitburg.

Ebenfalls starke Bedenken gegen den zukünftigen nächtlichen Flugverkehr äußerten die französischen Teilnehmer dieser Veranstaltung. Sie befürchten, dass Cargolux ihrer Bitburger Pläne, auf den Flughafen Metz/Nancy auszuweichen könnte. Dies setzt jedoch eine Verlängerung der dortigen Landebahn voraus, wogegen sich die französische Initiative vehement wehrt. Doch auch hier hat der lothringische Regionalrat bereits grünes Licht für dieses Vorhaben gegeben.

Zum Abschluss des Treffens verabschiedeten die teilnehmenden Gruppen eine gemeinsame Resolution gegen Nachtflüge. Trotz der Fortschritte bei der Lärmminderung von Flugzeugen würde durch die Zunahme des Flugbetriebes die notwendige Ruhezeit immer weiter reduziert. Der Grund: Die Fluggesellschaften drängten zunehmend in die Tagesrandzeiten und in die Nacht.

Die Resolution verweist besonders auf den gemeinsamen Protest an den Flughäfen Metz/Nancy, Zweibrücken, Hahn, Bitburg und Luxemburg hin. Mit Nachdruck betonten die Teilnehmer, dass sie besonders gegen die Nachtflüge kämpfen. Diese verstoßen ihrer Meinung nach gegen die Menschenrechtskonvention, in der das Recht auf Schlaf festgelegt ist. Sie stören nicht nur Ruhe und Erholungsmöglichkeiten, sondern seien vielmehr ein Angriff auf die Gesundheit der betroffenen Bevölkerung.

(Trierischer Volksfreund v.30.04.2001)