Landung der Concorde: Nicht nur Entzücken

HAHN/LAUTZENHAUSEN. Die Landung des Überschallflugzeugs Concorde heute auf dem Flugplatz Hahn trifft nicht überall auf Begeisterung. Bitterböse Kritik äußerte gestern die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn vor dem Ereignis. "Flugbegeisterten Hahn-Fetischisten dürften vor Rührung die Tränen in die Augen steigen, wenn der Donnervogel Concorde zur Audienz auf dem Hunsrück Airporf einschwebt", spottete die Initiative, gestern und kam per Pressemitteilung auf den Punkt: "Daß dieses Flugzeug so überflüssig ist wie Pest und Cholera und letztlich nur eine prestigeträchtige Dreck- und Lärmschleuder ist, die der modernen Luftfahrt nicht zur Ehre gereicht, ist den Betreibern des FInghafens, der Aufsichtsbehörde und den flotten Passagieren offensichtlich schnuppe."

Es grenze schon an Zynismus, wenn gerade in der Region, in der viele Menschen nach Arbeit suchten und mit größten Bedenken in ihre wirtschaftliche Zukunft schauten, "ignorante, profilsüchtige Mitbürger auf der Suche nach dem ultimativen Kick sich den Luxus eines Überschall-Kurztrips von und nach Paris leisten." Die Bürgerinitiative gibt sich überzeugt, daß sich die Macher hier irren und der überwiegende Teil der Bevölkerung diesen Concordeflug von Hahn als das verurteilt, was er ist: die kopflose Bemühung eines Pleiteunternehmens um Publicity."

(Artikel Trierischer Volksfreund vom 24.08.1996)