Angesichts der zum Bersten gefüllten Taschen muß das Projekt "Neue Bahnstrecke" unverzüglich angegangen werden

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Land will schnelle Bahn zum Hahn
Trasse durch den Hunsrück für 700 Millionen Euro

Von unserem Redakteur
JOACHIM WINKLER

MAINZ. Rheinland-Pfalz will eine neue Bahnstrecke vom Rheintal bei Bingen auf die Hunsrückhöhen für einen schnellen Zug zum Flughafen Hahn. Geschätzte Kosten: 640 bis 710 Millionen Euro.

Den Neubau einer Bahnstrecke von Bingen nach Hahn hat das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium für den neuen Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Nur mit einer neuen Trasse im Hunsrück sei eine Verbindung der Flughäfen Frankfurt und Hahn in der angestrebten Fahrtzeit von 60 Minuten zu gewährleisten, sagte Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage (FDP) am Donnerstag im Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Landtages. Einschließlich eines Tunnels werden die Kosten der Trasse auf bis zu 710 Millionen Euro geschätzt.

Nachtflüge ab 2006 auf dem Hahn

Der Flughafen Hahn, der mehrheitlich im Besitz der Flughafengesellschaft Frankfurt (Fraport) ist, soll nach dem Ausbau von Rhein-Main im Jahr 2006 dessen Nachtflüge übernehmen. Bereits beantragt ist von den Landesregierungen in Mainz und Wiesbaden bei der EU, Frankfurt und Hahn als Flughafensystem zuzulassen, um eine enge Kooperation zu ermöglichen.

Die Kosten für die neue Bahnstrecke könnten jedoch nicht von den beiden Ländern aufgebracht werden, so Bauckhage. Um eine möglichst schnelle Bahnanbindung sicherzustellen, soll unabhängig vom anvisierten Neubauprojekt möglichst bis 2005 die Hunsrückbahn zwischen Hahn und Langenlonsheim bei Bingen wieder reaktiviert werden.

Pläne für Nahverkehrsstrecke fertig

Die Kosten werden auf 35 Millionen Euro veranschlagt. Eine Planungsvereinbarung mit der DB-Consult liegt nach Angaben des Ministers unterschriftsreif vor. Diese Nahverkehrsstrecke soll zudem eine neue Verbindungsspange über die Nahe erhalten, um eine schnellere Fahrzeit ins Rhein-Main-Gebiet zu erreichen. Trotz kritischer Bewertungen aus der DB-Spitze zur Rentabilität der Verbindung geht Bauckhage weiterhin davon aus, dass die Bahn die Strecke betreiben wird. Er deutete allerdings an, dass auch andere Betreiber bereits Interesse gezeigt haben. Mehr als 120 Millionen Euro werden die beiden Flughafengesellschaften sowie die Länder Rheinland-Pfalz und Hessen in den Ausbau von Hahn stecken. Vorgesehen ist die Verlängerung der Startbahn auf 3800 Meter, der Ausbau des Parallel-Rollweges und der Bau weiterer 14 Abfertigungspositionen im Vorfeld. Das Land Hessen wird laut einer jüngst abgeschlossenen Vereinbarung 20 Millionen Euro zuschießen. über den rheinland-pfälzischen Anteil ist noch nicht endgültig entscheiden.

Originalbericht aus dem Intrinet

(Trierischer Volksfreund vom 22.12.2002)

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