Politiker der Naheregion zur Hunsrückbahn: "Bitte nicht nur die Nachteile"

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Rauscht die Bahn nur von Ziel zu Ziel?

Hunsrückbahn: "Bitte nicht nur die Nachteile"

HUNSRÜCK/NAHE. Die geplante Schienenverbindung zwischen den Flughäfen Frankfurt und Hahn war beherrschendes Thema im Kreisausschuss Bad Kreuznach. In 75 Minuten vom Hahn nach Mainz - dieses Ziel könnte bereits im Jahr 2005 erreicht sein, erklärte Axel Sattler vom rheinland-pfälzischen Verkehrsministerium.
34 Millionen Mark wird die Instandsetzung der Strecke kosten, aber der teurere Posten ist die 46 Millionen Mark teure neue Schienenverbindung zwischen Langenlonsheim und Gensingen. Für die Nahe-Region ist die Hunsrückbahn eine riesige Chance, aher es gibt auch eine Reihe von Problemen.
Sattler stellte den größten Ihteressenkonflikt klar heraus. Die Flughafen-AG will eine schnelle Verbindung, ünd das heißt, dass die voraussichtlich im Stundentakt verkehrende Linie nur in Simmern, Langenlonsheim und Ingelheim Zwischenstopps einlegen kann.
Außerdem bedeutet es, dass Dutzende von Bahnübergängen geschlossen und die verbleibenden durch Schranken gesichert werden müssen.

In der Naheregion besteht natürlich kein großes Interesse an einem Zug, der nur durchrauscht: "Es kann nicht sein, dass wir nur die Nachteile bekommen -Lärm und dicht gemachte Bahnübergänge aber nirgends zusteigen können", machte CDU-Fraktionsvorsitzender Prinz Michael zu Salm-Salm deutlich. Und der Guldentaler Ortsbürgermeister Alfons Lorsbach machte deutlich: "Wenn da nicht auf die Wünsche der Anliegergemeinden eingegangen wird, werden die auch nicht kooperieren."
Carsten Pörksen, für die SPD im Landtag, hält die Realisierung der Bahn für die vordringlichste Aufgabe. "Wenn die Strecke erst wieder aktiviert ist, können wir immer noch fragen, was wir hier für die Region rausholen." Landtagsabgeordneter Peter Anheuser (CDU) berichtete, dass man sich im Landtag einig sei, der Hunsrückbahn auf die Schienen zu helfen -"aber ohne Lärmschutz wird es die Verbindung nicht geben". (kri)
Das Thema wurde in den Kreis-Entwicklungs-Ausschuss verwiesen, wo Sattler Anfang Mai noch einmal referieren will.

(Hunsrücker Zeitung v. 21.02.2001)