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Hahn: Russen gründen Europa-Hub

Aeroflot richtet europäische Fracht-Niederlassung auf dem Hunsrück ein - Minister Bauckhage: "Zweites stabiles Standbein"

Nach ständigen Erfolgsmeldungen über steigendes Passagierwachstum auf dem Flughafen Hahn kommen jetzt wieder positive Nachrichten aus dem Frachtbereich: Die russische Aeroftot baut ihre regionale Cargo-Vertretung auf dem Hahn zu einem europäischen Hub aus. Vier Maschinen will die Fluggesellschaft im kommenden Jahr auf dem Hunsrück-Airport stationieren.

FLUGHAFEN HAHN. International wie selten zuvor ging es gestern auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn zu. Neben den russischen Gastgebern konnte Hahn-Marketing-Chefin Maria Muller im ACL-Luftfracht-Logistikzentrum Gäste aus Belgien, Luxemburg, Holland, Norwegen, Italien, der Schweiz und natürlich aus Deutschland begrußen. An deren Spitze den rheinland-pfälzischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Hans-Artur Bauckhage und den russischen Generalkonsul.

Hoch erfreut über ein zweites "stabiles Standbein" für den Flughafen FrankfurtHahn, zeigte sich Verkehrsminister Bauckhage. Nach der positiven Entwicklung im Passagierbereich werde heute ein Meilenstein im Bereich der Fracht erreicht. Die Errichtung des Europa-Hubs und das stetig wachsende Engagement der Aeroflot beweise, dass der Hahn auch im Frachtbereich auf dem richtigen Weg sei, betonte Bauckhage. Er sei überzeugt, dass der Frachtumschlag weiter erhöht werde und weitere Arbeitsplätze geschaffen würden.

Minister Bauckhage sicherte die weitere Unterstützung des Landes beim Ausbau der Infrastruktur um und auf dem Flughafen zu. Gemeinsam mit der Fraport AG als Hauptgesellschafter strebe das Land die Verlängerung der Start- und Landebahn auf 3800 Meter an. Das Raumordnungsverfahren sei eingeleitet, das Planfeststellungsverfahren werde folgen. Bauckhage: "Erst mit einer so dimensionierten Start- und Landebahn kann der Flughafen Hahn seine Möglichkeiten am Markt, insbesondere im Frachtbereich voll ausnutzen und Interkontinentalverkehre ohne Zwischenlandung wirtschaftlich ermöglichen."

"Wir werden auf dem Flughafen Hahn keine deutsche Niederlassung, sondern eine europäische Vertretung etablieren, betonte der aus Moskau angereiste Vize-Chef der Aeroflot, Igor Desyatnichenko. Er würdigte die Vorzüge des Hunsrück-Airports, dem Aeroflot vor allem wegen der Wirtschaftlichkeit und der "guten Bedingungen im Cargo-Bereich" den Vorzug gegenüber dem früheren Standort Luxemburg gegeben habe. Der Flughafen FrankfurtHahn biete die besten Voraussetzungen, um mit den Nachbarländern auf europäischer Ebene zu arbeiten.

Zurzeit sind bereits zwei Aeroflot-Maschinen (Typ DC 10) auf dem Hahn stationiert, zwei weitere sollen nach den Worten des Cargo-Direktors Andrey Gronyashko im kommenden Jahr folgen. Aeroflot will die Maschinen leasen. Neben den Frachtmaschinen sollenn auch Passagierflugzeuge für den internationalen Frachttransport genutzt werden. Gronyashko betonte ebenfalls die Vorzüge des Hahns - sowohl im Bereich des Vorfeldes als auch bei der Lagerung von Gütern. Für die Aeroflot sei auch die geplante Verlängerung der Start- und Landebahn von Bedeutung, und außerdem sei es von Vorteil, dass direkt am Flughafen ein Hotelneubau geplant sei.

Derzeit hat Aeroflot auf dem Hahn ein Spitzenaufkommen von 600 Tonnen Exportfracht im Monat. Die Fluggesellschaft transportiert die unterschiedlichsten Güter - von leicht verderblichen Ware über Werttransporte bis hin zu Gefahrgüter, Post- und Expreßsendungen. Mit den beiden neuen Maschinen sind künftig fünf wöchentliche Flüge vom Hahn über Moskau nach Tokio, über Oslo und Novosibirsk nach Tokio, nach Peking und direkt nach Tokio geplant.

Michael Maurer

(Hunsrücker Zeitung vom 11.10.2002)

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