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Ziel: Bund lehnt Kaufvertrag ab

Bürgerinitiative plant eigenes Konzept mit privater Finanzierung

RHEIN-HUNSRÜCK. GLA. "Wir wollten, daß das Land die Flächen übernimmt, der Bund die Altlasten saniert und daß in einer vom Land einzurichtenden Beschäftigungsgesellschaft wenigstens die Härtefälle unter den Hahn-Arbeitslosen wieder Arbeit finden," erklärte gestern der Sprecher der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn, Klaus Reitz. Außerdem habe man auf dem Gelände ohne regulären Flugbetrieb möglichst viel Arbeit ansiedeln wollen.

"Uns stört es nicht, wenn in der Woche zwei Maschinen nach Mallorca fliegen", erklärten die BI-Mitglieder. "Wenn aber tagelang Maschinen in Übungsrunden über unseren Köpfen lärmen und kein einziger Mensch dadurch Arbeit bekommt, ist das Quatsch."
Arbeit für möglichst viele Menschen, ohne Übungs-, Fracht und Nachtflüge seien bis heute das Ziel

der Bl. "Nur lassen wir uns nicht wieder über den Tisch ziehen" sagte Reitz. Vor Wayss & Freytag habe sich die Ruhrkohle AG für den Bau einer Entseuchungsanlage auf dem Hahn interessiert; habe man geplant, eine Fachschule mit Themenschwerpunkt Umwelttechnologie und Altlastensanierung dort anzusiedeln. Mit Mercedes Benz habe man die Einrichtung einer AutoTeststrecke diskutiert, mit Opel die Demontage von Schrott-Autos; und man habe darüber nachgedacht, einen Teil der Kinderkrebsklinik Mainz nach Hahn auszulagern.
"In einem Workshop mit der Landesregierung haben wir von unseren Ideen erzählt, haben Anschriften und Namen übergeben. Heute weiß angeblich niemand, wo der Ordner geblieben ist." "Alles Spinnerei, da kommt ein Flughafen hin", sei Standardkommentar von Mini-

ster Brüderle gewesen. "Aber die Fachschule wurde bei Birkenfeld eingerichtet, und viele unserer Ideen finden wir im Konzept der Holding wieder."
Jetzt binde das Land durch die Politik dieses Ministers knapper werdende Mittel in Ziele, "die absehbar eine Pleite werden" und für die Förderung erfolgversprechender Hunsrücker Projekte sei dann kein Geld mehr da, ärgert sich die Bürgerinitiative. Unterstützt von den Grünen ist deshalb ihr wichtigstes Ziel: Der Kaufvertrag muß vom Bund abgelehnt werden. "Dann ist Wayss & Freytag draußen."
Für die Zeit danach erarbeite man ein Konzept auf ökologischer Basis, das sich privat finanzieren lasse und Hunsrückern Arbeit bringe. "Aber diesmal muß, wer mitmachen will, auf uns zukommen, nicht umgekehrt."

(Hunsrücker Zeitung v. 01.09.1995)

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