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Ryanair fliegt künftig an den Niederrhein

Die irische Billigfluglinie Ryanair wird nach Angaben eines Flughafensprechers künftig auch den deutschen Regionalflughafen Niederrhein an der holländischen Grenze bei Kleve anfliegen.

Reuters FRANKFURT. Details würden bei einer gemeinsamen Pressekonferenz des Flughafens mit Vertretern von Ryanair am Mittwoch bekannt gegeben, sagte Geschäftsführer Alex van Elk vom Flughafen Niederrhein am Montag. Mit einem Standort am Niederrhein könnte Ryanair Kunden aus dem Ruhrgebiet abschöpfen und damit den jungen deutschen Billigfluglinien Germanwings und Hapag Lloyd Express direkte Konkurrenz machen, die vom Flughafen Köln/Bonn aus starten. Bisher fliegt Ryanair in Deutschland die Flughäfen Hahn im Hunsrück, Lübeck und Friedrichshafen an. Die Fluglinie wollte sich am Montag nicht zu dem Thema äußern.

Van Elk wollte keine Angaben dazu machen, wann Ryanair den Betrieb auf der neuen Strecke aufnehmen werde. Dies werde auf der Pressekonferenz am Mittwoch bekannt gegeben, sagte er. Ryanair ist eine der am stärksten expandierenden Fluglinien Europas und seit Monaten auf der Suche nach neuen Zielflughäfen in Deutschland.

Von dem ehemaligen britischen Militärflughafen Weeze/Laarbruch am Niederrhein könnte Ryanair auch um Kunden aus den Niederlanden werben: Der Flughafen mit einem Einzugsgebiet von nach eigenen Angaben 30 Millionen Menschen liegt etwa 140 Kilometer von Amsterdam entfernt. Er verfügt über mehr als 600 Hektar Gelände und eine rund 2400 Meter lange Start- und Landebahn. Das Terminal mit einer Nutzfläche von knapp 13 000 Quadratmetern soll im Mai 2003 fertig gestellt sein. Der Flughafen, von dem die Royal Air Force Ende 1999 abgezogen war, ist im Besitz einer niederländischen Investorengruppe. Die Anlage ist auf ein Passagieraufkommen von mehr als 1,5 Millionen Reisenden ausgelegt.

Bislang fliegt Ryanair in Deutschland vom Flughafen Hahn, etwa 130 Kilometer von Frankfurt entfernt, zehn Ziele in Großbritannien, Irland, Frankreich, Italien und Norwegen an. Im Februar kommt eine Verbindung ins schwedische Göteborg dazu. Außerdem bieten die Iren Flüge nach Lübeck und Friedrichshafen am Bodensee an.

Seit Ende vergangenen Jahres versuchen auch zwei deutsche Konkurrenten, Ryanair Marktanteile im Billigflugsegment abzujagen: Die mit der Lufthansa verbundene Germanwings und die zum Reisekonzern TUI gehörende Hapag Lloyd Express, die beide von Köln/Bonn aus starten. Zu ihrem Haupteinzugsgebiet gehört das dicht besiedelte Ruhrgebiet, aus dem auch Ryanair am Flughafen Niederrhein Kunden schöpfen könnte. Die Iren wollen in den kommenden Wochen oder Monaten bekannt geben, ob sie ab diesem Jahr auch Inlandsflüge in Deutschland anbieten werden.

Originalbericht aus dem Handelsblatt

(Handelsblatt vom 27.01.2003)

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