Flugbegeisterten Hahn-Fetischisten dürften am Samstag vor Rührung die Tränen in die Augen steigen, wenn der Donnervogel Concorde zur Audienz auf dem "Hunsrück Airport" einschwebt. Das schönste, das schnellste, das teuerste Flugzeug der Welt zu Gast im Hunsrück. Der Hahn wird zum x-ten mal flügge, diesmal mit Überschall und Donnergetöse. Wenn das kein Omen ist. dieses Flugzeug so überflüssig ist wie Pest und Cholera und letztlich nur eine prestigeträchtige Dreck- und Lärmschleuder ist, die der modernen Luftfahrt nicht zur Ehre gereicht, ist den Betreibern des Flughafens, der Aufsichtsbehörde und den flotten Passagieren offensichtlich Schnuppe.
Erlaubt ist was "Fun" macht und was den erhofften Werbegewinn bringt. Es grenzt schon an Zynismus, wenn gerade in der Region, in der viele Menschen nach Arbeit suchen und mit größten Bedenken in ihre wirtschaftliche Zukunft schauen, ignorante, profilsüchtige Mitbürger auf der Suche nach dem ultimativen Kick, sich den Luxus eines Überschall-Kurztrips von und nach Paris leisten. Frei nach dem Motto: "Man gönnt sich ja sonst nichts!" oder: "Was schert uns die Existenz der Erde und die Zukunft unserer Kinder?"
Frühere Kulturen haben solche Dekadenz mit ihrem Untergang bezahlt!
Der Gipfel ist jedoch, wenn die Betreibergesellschaft diesen Schwachsinn noch als Erfolg ihrer Akquisitionsbemühungen für das marode Prestigeunternehmen "Internationaler Fracht- und -Charterflughafen Hahn" von Superminister Brüderle verkauft. Offensichtlich meinen die Verantwortlichen in Politik und Flughafenmanagment, daß sie das Volk abermals für dumm verkaufen können und es diesen anachronistischen Irrsinn nicht als solchen erkennt.
Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn ist überzeugt, daß sich die "Macher" hier irren und der überwiegende Teil der Bevölkerung diesen Concordeflug von Hahn als das verurteilt, was er ist, die kopflose Bemühung eines Pleiteunternehmens um Publicity.