Presseerklärung Nr. 4/2007 vom 05.02.2007
drucken

Presseerklärung zu den amerikanischen Truppen- und Materialtransporten in den Irak über den Flughafen Frankfurt-Hahn im Monat Januar

  1. Mindestens 86 Flüge mit amerikanischen Truppen und Nachschubmaterial für den völkerrechtswidrigen Krieg im Irak hat die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn im Januar registriert.
  2. Transitfracht und Truppentransporte schönen weiterhin die Fracht- und Passagierstatistik des Flugplatzes Hahn, werden aber in der öffentlichen Passagier- und Frachtstatistik des Statistischen Bundesamtes nicht eingerechnet.
  3. Finden die Truppentransporte ab Hahn statt, um die Terrorgefahr auf den amerikanischen Airbases zu reduzieren?
Aufstellung der "Zivilen" Militärflüge im Januar 2007

Zu 1: Der Monat Januar hat dem Flugplatz Hahn einen regelrechten Boom in der amerikanischen Militärlogistik beschert. Die BI gegen den Nachtflughafen Hahn registrierte 86 Flüge der amerikanischen Militärlogistiker Omni Air Express, Evergreen Airlines, Atlas Airlines und Delta Airlines, die im Auftrag des Pentagon amerikanische Truppen und Nachschubmaterial in den Irak bzw. von dort zurück in die jeweilige Heimatgarnison geflogen haben.
Allein 70 Flüge wurden von Omni Air Express aus Tulsa/Arizona mit Flugzeugen des Typs Douglas DC 10 und Boeing B 757-200 durchgeführt.

Zu 2: Ausgehend von der Anzahl der durchgeführten Flüge wurden zwischen 18.000 und 20.000 US-Soldaten über den Flugplatz Hahn verschoben. Diese Soldaten fließen, das Ergebnis stark schönend, als Transitpassagiere in die Fluggaststatistik des Flugplatzes Hahn ein, während die Statistik des Statistischen Bundesamtes (StatBA), völlig zurecht, diese Passagiere nicht einrechnet.

Außer den amerikanischen GIs wurden auch erhebliche Mengen an militärischem Nachschubgut z.B. ab der Dover Airforce Base in Delaware über den Flugplatz Hahn in den Irak verfrachtet. Allein 14 Flüge führten die amerikanische "Evergreen-Airlines" (der Name ist Programm) und Atlas Air mit Jumbo-Jets der völlig veralteten und überlauten 100er und 200er Klasse durch.
Bei diesen Flügen wurden, ausgehend von der möglichen Lademenge, ca. 1.000 to Fracht auf dem Hahn zwischengelandet. Kurioserweise wird diese Fracht, obwohl sie nur gelandet und unverändert anschließend wieder gestartet wurde, vom Flugplatz Hahn in seine Luftfrachtstatistik als Transitfracht eingerechnet. Damit lässt sich die Luftfrachtstatistik schönen und entsprechend hohe prozentuale Steigerungsraten erzielen. In der Statistik des StatBA wird diese Transitfracht, genauso wie die Transitpassagiere, nicht ausgewiesen.

Zu 3: Die BI gegen den Nachtflughafen Hahn kann nach wie vor nicht nachvollziehen, warum diese Flüge über den "Zivilflughafen" Hahn abgewickelt werden, wo doch die amerikanischen Luftwaffenstützpunkte Ramstein in der Pfalz und Spangdahlem in der Eifel nur ca. 5 - 10 Flugminuten entfernt sind. Auf dem Flugplatz Hahn müssen die Fluggesellschaften Start- und Landegebühren bezahlen, während diese in Ramstein oder in Spangdahlem nicht anfallen würden.

Die BI gegen den Nachtflughafen Hahn ist überzeugt, dass einer der Hauptgründe die drohende Terrorgefahr ist. Nicht nur nach Ansicht der BI hat die Verteilung der Truppen- und Nachschubflüge auf verschiedene Zivilflughäfen wie Frankfurt-Hahn, Halle-Leipzig, Nürnberg und Köln-Bonn Methode.
Es senkt aus amerikanischer Sicht das Anschlagsrisiko.

Weitere Informationen:

Anzahl der auf dem Hahn zwischengelandeten Truppen Januar bis November 2006

Anzahl der auf dem Hahn zwischengelandeten militärischen Versorgungsgüter Januar bis November 2006

Gesamtübersicht der Militärflüge in der Zeit von Januar bis November 2006: